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Verteilung und Funktion von Partitivartikeln im Romanischen: eine Mikrovariationsanalyse

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 361314741
 
Ziel des Projektes ist es, eine detaillierte Beschreibung der räumlichen Verteilung verschiedener Typen von Partitivartikeln (Pas) wie z. B. oder zum Beispiel du/des im Französischen und del/dei im Italienischen in vielen gallo- und italienischen Dialekten, im Standarditalienischen und -französischen, Umgangsfranzösisch der Schweiz,Frankoprovenzalisch und den norditalienischen Dialekten. Unser allgemeines Forschungsvorhaben ist die Stellung und Funktion von PAs, die typologisch markierte Element sind, die aber bis jetzt mit der Ausnahme vom Standardfranzösischen und -italienischen wenig erforscht worden sind, innerhalb des Systems der Determinierer der romanischen Sprachen zu untersuchen: Was sind ihre morphologischen Merkmale, wo befinden sie sich im Satz, wie interagieren sie mit Elementen, die sich wie Quantoren innerhalb oder außerhalb des nominalen Ausdrucks befinden. Die Antwort auf diese allgemeinen Fragen wird unser Verständnis von nominaler Determinierung und Quantifizierung in den indoeuropäischen Sprachen (und besonders im Romanischen) erweitern. Das wird uns erlauben, die etablierte Typologie (siehe Chierchia 1998) der romanischen Sprachen als Sprachen, die keine Klassifizieren haben, und die Numerus morphologisch markieren sowie die Rolle des Unterschieds zwischen Massennomina und zählbaren Nomina (siehe Heycock/Zamparelli 2005, Borer 2005, Ihsane 2008, Mathieu 2014) innerhalb der internen Struktur der Nominalausdrücke (siehe Champollion/Krifka 2016) zu überprüfen. Um diese Fragen zu beantworten, werden wir bereits existierende Datenbanken verwenden, wie den Corpus oral de français de Suisse romande, ALAVAL für Francoprovençal: Atlas linguistique audiovisuel du francoprovençal valaisan und den ASIt: Atlante sintattico d´Italia für Norditalien. Wir werden diese Daten mitunserer Feldforschung ergänzen und eine gemeisame Datenbank aufbauen, die zum ersten Mal die sprachliche und geographische Verteilung von verschiedenen Typen von PAs systematisch erfasst.Wir werden grundliegende Fragen der Typologie auf dem Niveau der Mikrovariation beantworten: Warum finden wir bestimmte Konstellationen gerade dort, wo wir sie beobachten? Das wird uns aucherlauben, eine formale Analyse zu formulieren, die die interne Struktur dieser Ausdrücke betrifft. Unsere Mikrovariationsanalyse von PAs wird zeigen, welche Breite an Funktionen sie annehmen können. Unsere Forschung wird als Grundlage für weitere Untersuchungenvon anderen Varietäten dienen, wie Okzitanisch, mittel- und süditalienischen Dialekten. Da wir wenig erforschte Dialekte untersuchen, die teilweise am Aussterben sind, hat unser Projektauch einen Dokumentationswert, der uns helfen wird, die komplexe Sprachkontaktsituation dieser romanischen Varietäten darzustellen, und uns ein Bild der Verteilung von sprachlichen Merkmalen über einen bestimmten Sprachraum (Bickel 2007) zu liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Elisabeth Stark
 
 

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