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Der Text der Septuaginta im frühen Christentum und ihre Rezeption in der Apokalypse (Apk)
Antragsteller
Professor Dr. Martin Karrer
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 35510773
Die frühen Christen griffen auf die Schriften Israels zurück. Sie benützten dabei weniger deren hebräischen Text als die griechische Version der Septuaginta (LXX), gegebenenfalls in Nebenfassungen, Bearbeitungen (kaige-Tendenz u.a.) und Revisionen bis hin zu den sich vorbereitenden sog. jüngeren Übersetzungen.Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die textgeschichtlichen Aspekte dieser Schriftrezeption. Es untersuchte in den genehmigten drei Jahren das Verhältnis von LXXTexten zu deren Zitaten (bei der Apk textlich verdichteten Anspielungen) im Neuen Testament (NT) mit Schwerpunkt auf den biblischen Vollhandschriften des 4./5. Jh. und erstellte eine Datenbank zu den Zitaten der großen Codices.Im Fortsetzungszeitraum sollen Untersuchung und Datenbank auf LXX-Papyri, antiochenischen LXX-Text, jüdische Drittquellen, weitere Handschriften des NT und ausgewählte altkirchliche Rezeptionen erweitert werden. Die Datenbank soll mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, verstetigt und an das Online-Angebot der New Testament Transcripts angebunden werden, um die dort erfassten ntl. Papyri einzubeziehen.Die Ergebnisse der ersten drei Jahre führen zur Arbeitshypothese: Frühchristliche Zitate sind von hohem Wert für die Rekonstruktion der LXX-Überlieferung samt den sog. jüngeren Übersetzungen. Denn sie benützen in erheblichem Umfang Formen dieses Übersetzungsraums, die von den Skriptorien bewahrt werden. Diese Skriptorien entwickeln ein Zitatbewusstsein (erkennbar an Markierungen) und beeinflussen die SeptuagintaÜberlieferung weniger durch die ntl. Texte als früher angenommen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen