Detailseite
Digitalisierung, virtuelle Zusammenführung und vertiefte Erschließung der Miscellanea Curiosa Medico-Physica Academiae Naturae Curiosorum und ihrer Nachfolgeschriften im Zeitraum 1670-1791.
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang U. Eckart (†)
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 354596673
Die Miscellanea Curiosa Medico-Physica Academiae Naturae Curiosorum, die von der Akademie der Naturforscher Leopoldina seit 1670 bis heute (unter verschiedenen Titeln, heute als Nova Acta Leopoldina) herausgegeben wird, ist die älteste medizinisch-naturwissenschaftliche Zeitschrift der Welt. Von Beginn an diente sie dem übergeordneten Ziel der Akademie, medizinische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse der Zeit zu sammeln. Ihre Bände bieten eine einzigartige Quelle für die Geschichte der Naturwissenschaften seit dem späten 17. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Grundlagen für unser heutiges Verständnis der Naturwissenschaften und der Medizin gelegt wurden.Auszeichnend für die Ausgaben der ersten ca. 100 Erscheinungsjahre ist, dass sie eine umfangreiche Sammlung naturwissenschaftlicher und insbesondere medizinischer Beobachtungsberichte (Observationes) enthält. Zum gesamten Corpus gehören ca. 16.000 Observationes in lateinischer Sprache, davon ca. 8.000 Neudrucke (teils Varianten) und Übersetzungen. Im Unterschied zu früheren, durchaus gängigen Sammlungen von Observationes bilden die Miscellanea Curiosa in mehrerlei Hinsicht eine Besonderheit: Sie stellen mit ihrer Erscheinungsform als Zeitschrift eine Form einer seriellen Enzyklopädie dar, in der sich die Beiträger auf vorherige Berichte und auf den sich ändernden Status quo des medizinisch-naturwissenschaftlichen Wissens sukzessive beziehen.Ziel des Projektes ist die digitale Zusammenführung und vertiefte Erschließung der überregional bedeutenden, wissenschaftshistorischen und akademiegeschichtlichen Quelle der Miscellanea Curiosa und ihrer Nachfolgeschriften bis 1791. Im Zuge des Projekts sollen einerseits die noch bestehenden Lücken bei der Verfügbarkeit hochwertiger Digitalisate der Zeitschrift geschlossen werden. Vor allem aber soll die Zeitschrift nach gängigen bibliothekarischen und technischen Standards formal vollständig erschlossen und dadurch bis auf die Ebene von Einzelbeiträgen in überregionalen Nachweissystemen verzeichnet werden. Konkretes Projektziel ist die Zusammenführung aller bekannten und digitalisierbaren Auflagen, einschließlich der verfügbaren übersetzten Fassungen unter einer einheitlichen, komfortablen Präsentationsoberfläche, die Ausgangs- und Anknüpfungspunkt für verschiedene wissenschaftshistorische Forschungsvorhaben sein wird.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)