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Gattungsinterferenzen in der späten Heldendichtung

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2007 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34876706
 
Die Bremer Habilitationsschrift untersucht Phänomene der Hybridität und der Intertextualität anhand von Gattungsinterferenzen in der späten, d.h. nachnibelungischen, Heldendichtung. Zunächst werden - in Auseinandersetzung mit bestehenden Ansätzen der Gattungs- und Intertextualitätstheorie - verschiedene Ebenen intertextuellen Verweisens theoretisch abgesichert, wobei vor allem Verweise auf Gattungsbezüge (Systemreferenzen, die auf die Gattungen Heldenepik, höfischer Roman, deutsche Chanson de geste u.a. zielen) sowie bisher kaum untersuchte Referenzen auf die mündliche Stofftradition (Wissensreferenzen) analysiert werden. Anhand aussagekräftiger Textbeispiele aus den Bereichen historische Dietrichepik, aventiurehafte Dietrichepik, Biterolf und Dietleib, Ortnit/Wolfdietrich werden die Ergebnisse dann für die Textdeutung herangezogen und auf ihre Aussagekraft hin überprüft. Als Hauptergebnis zeigt sich, dass eine Hybridisierung durch Eindringen fremder Gattungselemente zu beobachten ist, die Werkreihe Heldendichtung sich jedoch gleichzeitig durch stoffliche Referenzen, Zitate, Entlehnungen innerhalb der Werkreihe und durch die Übernahme heldenepiktypischer Strukturelemente und Motive vernetzt. So wahrt sie ihre Position in der literarischen Landschaft vor allem des 13. und 14. Jahrhunderts. Es ergibt sich eine Spannung zwischen einzelnen Texten und Gattungen, diese ist aber weniger als Konkurrenz zu deuten denn als literarisches Spiel, das wohl nur von Literaturkennern voll rezipiert werden konnte.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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