Detailseite
Projekt Druckansicht

Kelten, Römer und Germanen: Konstruktionen antiker Lebenswelten in Kontexten politischer Sinnstiftungen

Antragstellerin Dr. Miriam Sénécheau
Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34794297
 
Je nach Kontext bedingen verschiedene Gegenwarten sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Geschichte. Besonders augenfällig ist dies bei Rückgriffen auf antike Ethnien, die seit ihrer ‚Entdeckung‘ im Humanismus bis hin zu modernen Prozessen des nation building und der Europäisierung als Träger kultureller Identitäten je nach Zeitgeist und Nation stark differierende Rollen spielten und spielen. Nicht selten werden dabei alte Bilder und Stereotype weiter getragen oder angepasst, so dass sich heute, besonders in populären Medien der Geschichtskultur, Altes mit Neuem mischt. Das Projekt nimmt aus dieser Perspektive heraus in einem binationalen Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland vergangene und gegenwärtige Geschichtsbilder zu Kelten, Römern und Germanen in den Blick. Anknüpfend an Forschungsphase I, die sich mit Repräsentationen in Medien der Bildungsinstitutionen Schule und Museum beschäftigte, stehen nun im Vergleich dazu stärker populär orientierte Darstellungen in Fernsehdokumentationen und Wissenszeitschriften im Mittelpunkt. Komplementär erfolgt für Frankreich und Deutschland die Ausarbeitung eines rezeptionsgeschichtlichen Überblicks, der die Hintergründe und die Genese populärer Interpretationen zu Kelten und Germanen als politische Identitätsfiguren vom Humanismus bis heute erörtert. Auf dieser Grundlage kann die Herkunft unterschiedlicher Geschichtsbilder erklärt werden, die bis in unsere Gegenwart wirksam sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung