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Historische Forschung, Lehre und Geschichtsschreibung an der Humboldt-Universität zu Berlin in der SBZ/DDR zwischen 1945 und 1968
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Hardtwig
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34793627
Die Geschichtswissenschaft der Berliner (Humboldt-)Universität (HU) war nach 1945 eine der zentralen Institutionen für die Entwicklung und Propagierung eines neuen nationalen und kommunistischen Geschichtsbildes der DDR. Die Universität diente als Hauptausbildungsstätte für zukünftige Fachhistoriker und Geschichtslehrer. Als Institution historischer Forschung und Entstehungsort zahlreicher Geschichtsdarstellungen erarbeitete sich die „Fachrichtung Geschichte“ bis in die 1960er Jahre ein eigenständiges Profil innerhalb der ostdeutschen Fachhistorie. Das Projekt zielt auf einen Beitrag zur Historiographiegeschichte und zur allgemeinen Kulturgeschichte der DDR. Für die Geschichte der SBZ/DDR dominiert bislang die Betonung einer dramatischen Zäsur mit dem Zusammenbruch von 1945 und dem Aufbau einer „sozialistischen“ Gesellschaft ab 1949. Dagegen soll nun das einerseits bewusst inszenierte, andererseits aber auch das unbewusste Fortwirken älterer Konfigurationen des wissenschaftlichen Umgangs mit Geschichte an der HU erforscht werden. Mit der Frage nach Kontinuitäten zwischen deutscher Geschichte vor 1945 und DDR-Geschichte wird ein Beitrag zur „Historisierung“ der DDR geleistet, die – im Rahmen der Möglichkeiten einer primär historiographie- und universitätsgeschichtlichen Fragestellung – die experimentell und künstlich wirkende Existenz des Teilstaates in den Gesamtverlauf der Geschichte des 20. Jahrhunderts einbettet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen