Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Rolle von "Innate Lymphoid Cells" im humanen Kolorektal-Karzinom.

Antragstellerin Dr. Anna Rao
Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 345504696
 
Das kolorektale Karzinom (Darmkrebs) ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Europa, bezüglich Inzidenz sowie Mortalität. Die Erkenntnis, dass eine Lymphozyteninfiltration des Tumors mit einer besseren Prognose assoziiert ist, unterstreicht die Wichtigkeit der immunologischen Prozesse in der Tumor Mikroumgebung. Besseres Verständnis dieser Prozesse ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung neuer erfolgreicher Therapien gegen Darmkrebs. "Innate Lymphoid Cells" (ILCs) sind eine vor kurzem identifizierte Art von Immunzellen, die Immunreaktionen im Darm regulieren. Obwohl Mausmodelle eine Beteiligung der ILCs an der Entwicklung von Darmtumoren nahelegen, ist die Rolle dieser Zellen in der Entstehung vom Darmkrebs beim Menschen unbekannt. Durch meine Gastgeber-Gruppe habe ich einen einzigartigen Zugang zu Gewebeproben von Darmkrebs-Patienten. Diese werde ich verwenden, um die Rolle der ILCs in der Initiation/Progression vom Darmkrebs zu analysieren. Um den Erfolg und die Qualität dieses Projekts zu gewährleisten, arbeite ich eng mit den Chirurgen der Gastroenterologie Abteilung zusammen.In diesem Projekt werde ich zunächst eine detaillierte Charakterisierung der ILCs im Tumor- sowie nicht-betroffenen Gewebe von Darmkrebspatienten durchführen. Darüber hinaus habe ich vor die Wechselwirkungen zwischen ILCs, Tumorzellen und anderen Immunzellen (vor allem T-Lymphozyten) zu untersuchen, um zu bestimmen, wie ILCs die komplexen zellulären Vorgänge in Darmkrebs beeinflussen. Meine vorläufigen Ergebnisse zeigen eine fortschreitende Dysfunktion der ILCs, je näher am Tumor die entsprechende Probe entnommen wurde. Diese Daten legen nahe, dass die Tumor-Mikroumgebung die Funktion der ILCs, sowie ihre Plastizität beeinflussen kann. Um die Plastizität-induzierenden Faktoren zu bestimmen, plane ich die ILCs zusammen mit Stromazellen aus dem Tumor und den umgebenden Bereichen zu kultivieren. Solche Versuche sind bisher nicht durchgeführt worden, und werden hoffentlich zu einem besseren Verständnis der Wechselwirkungen zwischen ILCs und Tumorstroma im humanen Darmkrebs beitragen. Weitere vorläufige Ergebnisse implizieren, dass ILCs Krebsantigene an die tumor-infiltrierenden T-Zellen präsentieren und somit die zellulären Immunantworten in der Tumor-Mikroumgebung regulieren können. In diesem Projekt möchte ich den Einfluss der ILCs auf die adaptive Anti-Tumor Immunantwort untersuchen und bestimmen, ob diese die Tumor-Regression oder -Toleranz induzieren. Erkenntnisse dieser Studie hätten einen großen klinischen Wert. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse neue potentielle Ziele für zukünftige therapeutische Interventionen aufdecken und bei der Entwicklung effektiver Anti-Krebs-Immuntherapien und Diagnostik weiterhelfen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweden
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung