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Regionale Innovationsprofile in China: Innovationsbedingungen und Innovationstypen

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 344458335
 
In Schwellenländern entstehen mehr und mehr Innovationen. Dabei handelt es sich erstens um Adaptionen bekannter Produkte für lokale Märkte, zweitens, in selteneren Fällen, um radikale Neuentwicklungen und drittens um frugale Innovationen, die niedrige Produktions- und Nutzungskosten bei Neuentwicklungen betonen. Für adaptive Innovationen ist das lokal vorhandene Wissen über Käuferpräferenzen entscheidend, radikale Innovationen entstehen aus einem rasch wachsenden Wissenschafts- und Forschungspotenzial und frugale Innovationen benötigen beides, Marktwissen und technologisches Wissen, da es sich zwar um einfache Produkte, aber nicht zwingend um technologisch offensichtliche Lösungen handelt. Innovationen werden dabei sowohl von ausländischen als auch von heimischen Unternehmen hervorgebracht. Im Fall Chinas ist zusätzlich die erhebliche staatliche Beeinflussung der Wirtschaft zu berücksichtigen. Das Innovationsgeschehen in China ist räumlich stark differenziert. Laut übereinstimmender Meinung verfügen Metropolen im Küstenraum über das größte Innovationspotenzial und die längste Erfahrung mit Innovationsprozessen, hierzu zählen v. a. Beijing und Shanghai. Innovationen aus den später entwickelten Städten des Binnenlands und des Westens Chinas erfahren weit weniger Aufmerksamkeit, obwohl dort erhebliche Anstrengungen zum Aufbau der Innovationskapazität unternommen werden und die innovationbezogene Raumstruktur sich rasant wandelt. So sind große Teile der Hightech-Produktion von der Küste ins Binnenland abgewandert (z. B. die Notebook-Herstellung nach Chongqing) und die dortige Wissenschaftslandschaft entwickelt sich dynamisch. Das hier skizzierte Forschungsvorhaben postuliert, dass Chinas Regionen sich nicht nur in unterschiedlichem Tempo auf das Hervorbringen von Innovationen ausrichten, sondern dass sie unterschiedliche, ihren jeweiligen Potenzialen entsprechende Innovationsprofile ausbilden. Erwartungsgemäß unterscheiden sich diese nicht nur hinsichtlich des allgemeinen Umfangs regionaler Innovationstätigkeit, sondern auch im Hinblick auf deren hauptsächliche Treiber sowie die auf diesen Unterschieden basierende spezifische Ausprägung vorherrschender Innovationstypen. Das Vorhaben zielt darauf ab, Regionen im Hinblick auf Innovationspotenziale, Innovationstypen und Innovationspolitik zu untersuchen und darauf aufbauend typische räumliche Innovationsprofile zu definieren. Damit verbunden ist ein Beitrag zur Erforschung der räumlichen Differenzierung von Innovationsprozessen in großen Schwellenländern sowie, in diesem Rahmen, der wechselseitigen Beziehungen von führenden und weniger entwickelten Regionen. Methodisch basiert das Vorhaben auf Politikanalysen, Expertenbefragungen (Analytisch-hierarchischer Prozess) bei Unternehmern, Wissenschaftlern und Behörden sowie Intensivinterviews in sechs ausgewählten Metropolen im Küstenraum, im Binnenland und im Südwesten Chinas.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China
 
 

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