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Der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe: Motivationen und Erwartungen der Patienten auf der Palliativstation an die Behandler
Antragsteller
Professor Dr. Lukas Radbruch
Mitantragsteller
Professor Guy Widdershoven, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34221190
Das Erleben von Kontrollverlust im Verlauf einer fortschreitenden, unheilbaren Erkrankung kann bei Patienten einen Wunsch nach dem Sterben auslösen. Dieses Ergebnis konnten in der Studie „Der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe von Patienten auf Palliativstationen: Motivationen und Erwartungen (WAS)“ (DFG 350253) durch die Auswertung qualitativer Interviews mit Palliativpatienten ermittelt werden.Dieser Umstand eröffnet nun die Notwendigkeit der näheren Beforschung von bestehenden Kontrollüberzeugungen und Selbstwirksamkeitserwartungen in Form von Überzeugungen von Palliativpatienten durch eigene Fähigkeiten und Eigenschaften bestimmte Handlungen Ziel führend ausführen zu können. Es besteht die Hypothese, dass gerade Patienten mit biografisch verankerten internalen Kontrollüberzeugungen und selbstwirksamen Coping-Strategien im Krankheitsverlauf stark unter dem Erleben von Kontrollverlust leiden. Aus diesem Grund erscheint die Entwicklung einer Interventionen zum Erhalt von Kontrollerleben sinnvoll.In einer Mixed Methods Studie soll in einer ersten Projektphase eine systematischen Literaturanalyse erfolgen und ein Interviewleitfaden entwickelt werden. Anschließend soll in einer zweiten Projektphase eine quantitative Erhebung von Kontrollüberzeugungen und Selbstwirksamkeitserwartungen stattfinden, die durch qualitative Interviews zum subjektiven Erleben von Kontrollverlust ergänzt wird. Anhand der Ergebnisse aus diesen Daten soll schließlich in einer dritten Projektphase eine Intervention entwickelt werden, die vordergründig das subjektive Empfinden des Kontrollverlustes z. B. durch kognitive Umstrukturierung, emotionale Stabilisierung etc. mildern kann. Eine Veränderung situationaler Variablen wie z. B. körperlicher Funktionsstatus, Veränderung des Wohnumfeldes etc., die beispielhaft das unmittelbare Vorhandensein von Kontrollverlust auszeichnen, nicht veränderbar sind. Diese Intervention wird im Rahmen einer Pilotstudie getestet, damit kann das Konzept der Intervention überprüft werden und eine erste Bewertung von Aufwand und Effektivität im beantragten Zeitrahmen getroffen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Niederlande
Beteiligte Personen
Professor Dr. Frank Elsner; Professor Dr. Ulrich Lüke; Professor Dr. Guido Meyer; Martina Pestinger