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Neuronale Korrelate der Emotionsregulation bei Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Sabine C. Herpertz; Professor Dr. Christian Schmahl
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33872219
Störungen der Emotionsregulation charakterisieren zahlreiche schwere psychische Störungen. Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) bildet die Unfähigkeit, eigene Gefühle adaptiv zu steuern, das Kernmerkmal der Störung. Nach dem Modell von Gross stellen der Abzug attentionaler Ressourcen {attentiona! shift) sowie die Veränderung kognitiver Bewertungen (reappraisal) zwei typische Emotionsregulationsstrategien dar. Auf diese Strategien fokussieren neuropsychologisch basierte therapeutische Interventionen, die sich zur Behandlung von Störungen der Emotionsregulation als wirksam erwiesen haben, z.B. die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT). In der ersten Förderperiode dieses Projektes wurden neuronale Korrelate dieser beiden therapeutisch wichtigen Mechanismen der Emotionsregulation (kognitive Neubewertung sowie Aufmerksamkeitsverschiebung durch somatosensorische Reize) bei Patientinnen mit BPS und gesunden Kontrollprobandinnen untersucht. Dabei konnten eine Hyperaktivität der Amygdala sowie eine Dysregulation präfrontaler Areale als neuronales Korrelat der gestörten Emotionsregulation bei BPS nachgewiesen werden.Im Rahmen des Verlängerungsantrages soll durch ein Messwiederholungsdesign der Einfluss psychotherapeutischer Interventionen zur Verbesserung der Emotionsregulation (als Teil einer DBT-Behandlung) auf die genannten beiden Mechanismen der Emotionsregulation untersucht werden und zudem ein weiteres, auf kognitiver Beanspruchung beruhendes attentional shift - Paradigma i.S. einer arithmetischen Aufgabe einbezogen werden. Hierfür werden wir 30 Patientinnen mit drei Regulationsparadigmen vor und nach einer dreimonatigen stationären DBT-Behandlung untersuchen und mit einer gleich großen Kontrollgruppe von nicht-stationär behandelten Patientinnen sowie mit 30 gesunden weiblichen Kontrollen vergleichen, die ebenfalls zweimal untersucht werden. Weiterhin wird bei allen Patientinnen zu denselben Untersuchungsterminen die Schmerzsensitivität untersucht. Wir erwarten eine Normalisierung der Schmerzschwellen und der neuronalen Korrelate der gestörten Emotionsregulationsmechanismen in Abhängigkeit vom Therapieerfolg.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen