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Zwischen Präsenz und Evokation. Fingierte Materialien und Techniken im frühen und hohen Mittelalter

Antragstellerin Dr. Britta Dümpelmann
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 338069669
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das DFG-Netzwerk hat sich ausgehend von projektrelevanten Objekten und im steten Gespräch mit ExpertInnen aus der Praxis über einen Zeitraum von drei Jahren intensiv mit Erscheinungsformen und Wirkungsweisen evozierter Techniken und Materialien auseinandergesetzt. Um der bisher (zu) wenig erforschten Eigenwertigkeit materialästhetischer Aspekte für das frühe und hohe Mittelalter nachzugehen, wurde bei den einzelnen Treffen meist ein bestimmtes Material, eine besondere Technik oder ein bestimmter Kulturraum in den Blick genommen. Der Versuchsanordnung des Netzwerks lag dabei folgende Annahme zugrunde: Materialästhetische Aspekte als eigenwertige Kategorie lassen sich für das Mittelalter am ehesten da beobachten, wo das tatsächlich verwendete Material reduziert ist und stattdessen künstliche Hervorbringung die Ursache ist, die Materialien und Techniken als evoziert erscheinen lässt. Der in Entstehung begriffene Resultatband des DFG-Netzwerks zeigt anhand prägnanter Objektbeispielen wie auch anhand einschlägiger Quellen auf, ob damit von kunstvoller Hervorbringung die Rede sein kann, und ob die in den Blick genommenen Beispiele materialästhetische und oder künstlerische Aspekte tatsächlich als eigenständige Kategorien beobachtbar machen. In bewusster Abgrenzung zum Imitationsbegriff dient der weitaus offener gehaltene Evokationsbegriff, verstanden als „[suggestive] Erweckung von Vorstellungen oder Erlebnissen“, der möglichst wert- und antizipationsfreien Beschreibung der verhandelten Werk- und Textbeispiele: Im frühen und hohen Mittelalter ging es offensichtlich nicht darum, mimetisch genau abbildende Imitationen hervorzubringen, sondern vielmehr einzelne Eigenschaften eines Materials oder einer Technik in einem Werk aufscheinen zu lassen, die damit ausreichend präsent erschienen. Bisweilen wurden evozierte und evozierende Materialien und Techniken dergestalt kombiniert, dass oszillierende Wirkungen „dazwischen“ entstanden, die offensichtlich keine Eindeutigkeit anstrebten, sondern ihre ganz eigenen Ästhetiken entfalteten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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