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Edition und kritische Kommentierung von Erhard Weigels Schriften zur Logik, Logistik und zum Begriff der Mathesis im Rahmen einer begonnenen Gesamtausgabe seiner wichtigsten Werke.

Antragstellerin Professorin Dr. Anne Eusterschulte, seit 11/2017
Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 333256317
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das umfangreiche und thematisch breitgefächerte Werk des Mathematikers, Astronomen und Philosophen Erhard Weigel aus Jena lag trotz seiner überragenden geistesgeschichtlichen Bedeutung sowie des nicht unbeträchtlichen Forschungsinteresses bis vor kurzem in keiner modernen Edition vor. Erste Schritte zu einer dringend benötigten kritisch kommentierten Ausgabe seiner wichtigsten Schriften waren bereits - mit Unterstützung der Fritz-Thyssen-Stiftung - durch die Edition der Schriften "Universi Corporis Pansophici Caput Summum, Arithmetische Beschreibung der Moral=Weisheit von Personen und Sachen" und "Analysis Aristotelica ex Euclide restituta" sowie - mit Unterstützung der DFG - durch die Edition der zweibändigen "Philosophia Mathematica Theologia Naturalis Solida", des "Wienerischen Tugend-Spiegels" sowie der "Schriften zu Gott, Zeit und Existenz" unternommen worden. Diese Arbeit sollte durch die Edition der Schriften zur Logik, Logistik und zum Begriff der Mathesis fortgesetzt werden. In diesen Schriften entwickelt Weigel eine mathematik-orientierte wissenschaftliche Methodologie, die in Arithmetik (Logistik) und Algebra Ansätze zu Regeln für den Erkenntniserwerb über beliebige Gegenstände erblickt. Damit einher gehen Bestrebungen, die herkömmliche Logik (Syllogistik) abzuwerten, andererseits aber auch mathematisch zu deuten. Zugleich ermöglicht ein veränderter Begriff der Quantitas, die als exakte Bestimmung jedes beliebigen Prädikates auf alles Seiende anwendbar ist, die universelle Kompetenz der sie thematisierenden Disziplin (Mathesis Universa). Untergründet wird das Ganze durch eine dem Schularistotelismus entlehnten Habituslehre, die die verschiedenen Teilbereiche von Logik und Logistik in analoger Weise den "tres operationes mentis" zuordnet. Die Ausgabe, die die Texte erstmals in einer modernen, kritisch kommentierten Ausgabe vorlegt und zu einem Sammelband zusammenfasst, erschließt diese durch einen doppelten Kommentar: durch einen Fußnotenkommentar zu philologischen Fragen sowie durch einen Sachkommentar und Indices im Anhang. Eine wissenschaftliche Einleitung zeigt neben dem Thema des Sammelbandes Entstehungsgeschichte, Aufbau und Inhalt der Einzelschriften, sowie ihre Stellung im Rahmen des Gesamtwerkes auf.

 
 

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