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Monographische Beschreibung und Dokumentation des Belanda Bor; Dokumentation des Balanda Bor: Pragmatik und Sprachkontakt

Antragstellerin Professorin Dr. Anne Storch
Fachliche Zuordnung Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33278164
 
Das hier beantragte Forschungsvorhaben hat das Ziel, eine erste monographische Beschreibung des Belanda Bor vorzulegen. Da bislang grundlegende Daten wie Wortlisten, grammatische Skizzen und Texte fehlen, ist dieses Vorhaben mit umfangreichen Feldforschungen verbunden. Das Belanda Bor ist eine westnilotische Sprache und gehört zum nördlichen Zweig der Lwoo-Gruppe. Seine engsten Verwandten sind Jur-Luwo, Shilluk und Anywa. Die Verbreitung des Belanda Bor lag bis in die 1960er Jahre in den Rückzugsgebieten des südwestlichen Bahr el-Ghazal in der Republik Sudan. Seit Beginn des Bürgerkriegs im Südsudan haben zahllose Sprecher des Belanda Bor entweder den Tod gefunden und den Weg in die Flüchtlingslager um Juba und Khartoum angetreten. Heute ist über die tatsächliche Verbreitung dieser Sprache in Bahr el-Ghazal keine Aussage möglich, jedoch leben relativ große Sprechergemeinschaften in Khartoum, wo die Sprache lebendig geblieben ist. Aus linguistischer Sicht ist das Belanda Bor extrem interessant, weil es eine der durch intergenetischen Sprachkontakt am stärksten geprägte Sprachen Afrikas ist. Typologisch fallen Strukturen in der Nominalmorphologie auf, die Rückschlüsse auf die Entstehung und Entwicklung nominaler Klassifikationssysteme zulassen. Eine adäquate Dokumentation dieser Sprache würde zu hochinteressanten Ergebnissen im Bereich der Arealtypologie, der Nominalmorphologie und der Kreolistik führen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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