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Belastungseinschätzung und mögliche Maßnahmen für Refinement und Reduction in Nagermodellen für psychiatrische Erkrankungen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Peter Gass; Dr. Anne Stephanie Mallien
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321137804
Ziel dieses Projekts ist die Integration aller gewonnenen Ergebnisse zu Belastungseinschätzungen in datenwissenschaftliche verschiedene Analysen aus allen Projektgruppen zur Ermittlung von robusten Parametern. Dies soll eine direkte Vergleichbarkeit aller Modelle aus dem Konsortium FOR 2951 ermöglichen, sowie die Suche nach Refinementstrategien. Wir tragen den Teil über Belastungen von Mäusen und Ratten in der psychiatrischen Forschung bei. Unsere Messungen beinhalten die gängigen Parameter zur Bestimmung einer Belastung, beispielsweise Verhaltensauffälligkeiten und physiologische Effekte wie Stresshormonausschüttung, Körpergewicht und Herzraten. Mit Hilfe eines neu entwickelten statistischen Vorgehens möchten wir gezielt die Parameter bestimmen, welche die Belastungen der Tiere besonders robust und aussagekräftig darstellen. Diese Untersuchung geschieht innerhalb der psychiatrischen Modelle, aber auch im Gesamtvergleich mit dem Rest der Forschungsgruppe. So kann zum Beispiel geklärt werden, welche Messgrößen besonders geeignet sind, und ob für psychiatrische Belastungen eventuell andere Parameter relevant sind als für andere Modelle. Zusätzlich planen wir mehrere Meta-Analysen zu den besonders vielversprechenden Messparametern, wie z.B. Körpergewicht, Buddel- oder Nestbauverhalten, um deren Robustheit und schlussendlich auch Generalisierbarkeit gezielt zu überprüfen. Wir wollen den Vergleich der bisherigen Ergebnisse im Rahmen des FOR 2591 vertiefen und mittels neuer statistischer Verfahren, zum Beispiel dem Relative Severity Assessment Score die Ergebnisse direkt gegenüberstellen können. Das erlaubt eine Einordnung der Methoden aus der psychiatrischen Forschung mit denen anderer neurowissenschaftlicher Forschung und darüber hinaus auf Grundlage tierspezifischer Parametern. Dies erfolgt sowohl für ganze Modelle als auch auf Einzeltierebene. In einem Multilaboransatz haben wir im neuen FOR 2591 Heimkäfigsystem zum einen die Belastung durch Implantationen für Telemetrie vorgenommen, sowie im Anschluss parallel zu den anderen Projektteilen klassische Methoden in der psychiatrischen Forschung, wie zum Beispiel den Forced Swim Test und die Furchtkonditionierung untersucht. Wir erwarten eine sehr hohe Vergleichbarkeit zwischen den Modellen durch die nahezu identische Messung in den ausstehenden Analysen. Zudem prüfen wir die Möglichkeit mit Hilfe des Heimkäfigsystems zukünftig auf die invasive Implantation verzichten zu können und automatisierte Analysen über Verhaltensweisen über lange Zeiträume zu nutzen. Im Rahmen des Implantationsprojekts tragen wir auch zu Untersuchung zum Refinement von Analgetika bei. Zusätzlich führen wir systematische und scoping Reviews durch. Unsere erstellte Datenbank zum Forced Swim Test werden wir nutzen, um Aussagen über die Verwendung des Tests an sich, die Protokolle sowie mögliche Ansätze zum Refinement des Tests zu treffen. Außerdem nehmen wir an der Literaturanalysen zur Trink- und Futterrestriktion teil.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2591:
Severity assessment in animal-based research