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Der geochemische Nachweis durch Basalt-Werkzeuge in der südlichen Levante: Die Rekonstruktion von Handels- und Weitergabesystemen während des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit I in Israel

Antragstellerin Professorin Dr. Susanne Greiff, seit 3/2019
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329393823
 
Die Nutzung von Basalt als Rohmaterial für Gefäße, Töpferräder und Spinnwirtel während des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit I in der südlichen Levante (ca. 4500-2950 CalBC) bedeutet eine auffällige Präferenz, die über die Materialeigenschaften basaltischen Gesteins hinausgeht. Oft bedeutet dies eine Vorliebe für einen Rohstoff, der nicht aus der Umgebung kommt. Dies wirft Fragen bezüglich der sozio-funktionalen Bedeutung dieses Materials auf, insbesondere hinsichtlich der Transportwege und -entfernungen, sowie der Art der sozialen und ökonomischen Mechanismen, durch die diese Basalt-Artefakte weitergegeben wurden. Da die geochemischen Charakteristika von basaltischem Gestein genau bestimmt werden können, stellt es ein ideales Instrument zur Rekonstruktion von Handels- und Austauschsystemen dar. Ausgewählte Stücke aus Chalkolithischen und Früh-Bronzezeit I-Fundorten in Israel werden detailliert archäologisch untersucht, dokumentiert und beprobt, um deren geochemische Charakteristika zu ermitteln. Die Artefakt-Proben werden mittels Röntgenfluoreszenz (RFA), Elektronenstrahl-Mikrosonde (EMS) und induktiv gekoppelter Plasma-Massenspektrometrie mit Laserablation (LA-ICP-MS) analysiert, um - abhängig von Artefakt-Typ und Datierung - die Variabilität der basaltischen Rohstoffe zwischen und innerhalb der Fundorte zu untersuchen, sowie mögliche Orte der Weitergabe und Verteilungszentren zu bestimmen. Da die Untersuchung potentieller Rohstoffquellen für verlässliche Herkunftsbestimmungen unerlässlich ist; spielt die intensive geochemische Studie von Basaltvorkommen der Region eine Hauptrolle. Basierend auf den Resultaten aus den Artefakt-Analysen, eigenen vorläufigen Daten von geologischen Proben und Daten aus der geowissenschaftlichen Literatur grenzen wir mögliche Basalte im Gelände räumlich ein und beproben die potentiellen Rohstoffquellen in hoher Auflösung. Die Gesteinsproben werden ebenfalls mit XRD/EMS und LA-ICP-MS geochemisch analysiert. Räumliche Unterschiede in der Basaltzusammensetzung werden genau herausgearbeitet, was die notwendige Grundlage darstellen wird, um Rohmaterial-Quellen zu identifizieren und Abbau-Gebiete und Produktionsorte zu lokalisieren. Alle Untersuchungen werden von GIS-Auswertungen unterstützt, um die Rohmaterial-Verteilung der Artefakte zu visualisieren sowie die geochemisch-mineralogische Variabilität der potentiell genutzten basaltischen Gesteine im Gelände sichtbar zu machen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise wurde in einem solchen methodischen Umfang bisher weder in Israel noch in einer anderen (publizierten) archäometrischen Provenienzstudie realisiert und stellt echte Grundlagenforschung dar. Das Projekt wird Daten liefern, die eine wichtige Basis für zukünftige Forschungen darstellen, nicht nur bezüglich Systemen des Handels und der Weitergabe basaltischer Rohmaterialien im Chalkolithikum bzw. der Frühen Bronzezeit I in Israel, sondern auch für angrenzende Regionen und andere Zeitstellungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
ausländischer Mitantragsteller Danny Rosenberg, Ph.D.
Ehemalige Antragstellerin Dr. Tatjana Mirjam Gluhak, bis 2/2019
 
 

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