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Bedeutung von Arbeit und Arbeitsangebot

Antragstellerin Dr. Bettina Siflinger
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2017 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 328429603
 
Eine zentrale Fragestellung in der Arbeitsmarktpolitik lautet, in welchem Ausmaß eine allumfassende Arbeitslosenversicherung die Beschäftigungsaufnahme und Leistungsbereitschaft von Individuen beeinflusst. Es ist davon auszugehen, dass arbeitssuchende Individuen, deren Fokus auf einer inhaltlich anspruchsvollen und zufriedenstellenden Arbeitsstelle liegt, Angebote, die diese Kriterien nicht erfüllen, nur bei entsprechend hohem Lohn annehmen. Umgekehrt würden diese Individuen auch Stellen gegen eine geringere Entlohnung annehmen, wenn die aufzunehmende Tätigkeit einen gewissen inhaltlichen Anspruch verspricht. Daher scheint nicht nur die Bereitstellung einer großzügige Arbeitslosenversicherung einen großen Einfluss auf Arbeitslosigkeit zu haben, sondern auch gesellschaftliche Aspekte, wie etwa das Ansehen einer Beschäftigung und ihr Nutzen für die Gesellschaft. Das Ziel unseres Projekts ist es den Einfluss der inhaltlichen Bedeutung einer Tätigkeit auf die Arbeitsaufnahme von arbeitssuchenden Individuen sowie deren Leistungsbereitschaft zu ermitteln. Um diese Zusammenhänge empirische zu überprüfen, führen wir ein großangelegtes Internet-Experiment auf Basis einer repräsentativen Stichprobe von Beschäftigten und Arbeitssuchenden durch. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Untersuchung ist die Verknüpfung des Experiments mit Befragungsdaten des Panel Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung (PASS) sowie mit administrativen Beschäftigungshistorien. Dies erlaubt uns die folgenden Forschungsfragen zu untersuchen und zu beantworten. 1. Wie wichtig ist der Inhalt einer Tätigkeit für die Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme und der Leistungserbringung im Vergleich zu monetären Anreizen wie etwa Löhne oder leistungsbezogenen Vergütungen? Als Erste in der Literatur, werden wir diese Frage unter Verwendung einer repräsentativen Stichprobe von Beschäftigten und Arbeitssuchenden beantworten. 2. Spielen persönliche Merkmale von Individuen eine Rolle für Bereitschaft eine inhaltlich anspruchsvolle Tätigkeit aufzunehmen? Inwiefern unterscheiden sich darin Beschäftigte von Arbeitssuchenden? Mit unseren Daten können wir das Verhalten von Beschäftigten und Arbeitslosen vergleichen. Da alle Teilnehmer des Experiments Befragte des PASS sind, können wir individuelle Arbeitsmarktentscheidungen vor und nach der Durchführung des Experiments beobachten. 3. In welchem Ausmaß unterscheiden sich die gemessenen Reservationslöhne in den Befragungsdaten von denen, die im Rahmen des Experiments erhoben wurden? In vielen Befragungen werden hypothetische Reservationslöhne für fingierte Tätigkeiten erhoben. Unser Datendesign erlaubt die Überprüf der Validität derartiger hypothetischer Reservationslöhne. 4. Ist der Einfluss einer inhaltlich anspruchsvollen Tätigkeit auf die Leistungsbereitschaft von Individuen über die Zeit stabil? Während die bisher gefundenen Effekte nur kurzfristig sind, erlaubt unsere Datenbasis die Analyse langfristiger Arbeitsmarkteffekte einer derartigen Tätigkeit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien
 
 

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