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Die soziale Konstruktion architektonischer Authentizität. Eine Kultursoziologie der Bewertungsprozesse im urbanen gebauten Raum

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 324672076
 
Angeleitet von einer kultursoziologischen Perspektive, untersucht das Projekt die Praktiken der sozialen Konstruktion von "Authentizität" in der urbanen Architektur der Gegenwart. Hintergrund des Projektes ist der Prozess der "cultural regeneration", der "Kulturalisierung" der westlichen Großstädte seit den 1980er und 90er Jahren, die unter dem Aspekt ihrer genuin kulturellen Qualität (Erlebniswert, Freizeit- und Konsummöglichkeiten, touristische Interessantheit etc.) umstrukturiert werden. In diesem Zusammenhang tritt die Architektur ins Zentrum vielfältiger, häufig konflikthafter sozialer Bewertungspraktiken. Die Ausgangsthese des Projektes lautet, dass die gesellschaftliche Beurteilung des städtischen Raums, vor allem der Architektur, durch Experten wie Laien zunehmend um den genuin kulturellen Wert des "Authentischen" kreist. Authentizität suggeriert eine Natürlichkeit und scheinbar begründungslose Gelungenheit und Stimmigkeit des gebauten Raums, verweist tatsächlich jedoch auf komplexe implizite wie explizite soziale Bewertungskriterien. Das Projekt positioniert sich damit an der Schnittstelle der - sich gerade neu formierenden - Architektursoziologie, der Stadtsoziologie und einer Soziologie von Bewertungspraktiken. In seiner sozialtheoretischen Grundbegrifflichkeit ist es von der Theorie sozialer Praktiken beeinflusst.Die Auseinandersetzungen um die soziale Bewertung von Architektur werden im Rahmen des Projekts in zwei Fallstudien untersucht: 1.) geht es um die Maßstäbe der gestaltende Planung von Architektur innerhalb von Architekturbüros, 2.) um die diskursive Auszeichnung bereits bestehender Architektur, wie sie im Rahmen der UNESCO-Prämierung von Architektur als "Weltkulturerbe" verhandelt wird. Im Projekt kommen qualitative Verfahren wie teilnehmende Beobachtung, Interviews, Diskurs- und Dokumentenanalyse zum Einsatz, die durch visuelle Methoden wie Fotobefragung und Cognitive bzw. Mental Mapping ergänzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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