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Implizite interpersonelle Attraktion in Kleingruppen

Antragsteller Dr. Sascha Krause
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323688639
 
Bewertungen des gegenseitigen Mögens der Mitglieder von Kleingruppen (sogenannte interpersonelle Attraktion; IPA) bestimmen auch die Leistungsfähigkeit dieser Gruppe. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte mittels verschiedenen Metaanalysen wiederholt gezeigt werden, dass Kleingruppen mit höherem Niveau gegenseitigen Mögens im Durchschnitt bessere Leistungen erzielen als Gruppen mit niedrigerem Niveau gegenseitigen Mögens. Bei der psychologischen Messung von IPA-Bewertungen werden vorrangig Methoden der direkten Befragung der Gruppenmitglieder eingesetzt. Obschon diese Fragebogentechniken die Gruppenleistung signifikant positiv prädizieren, haben sie einige bedeutsame Limitierungen (u.a., Selbst- und Fremdtäuschung; limitierte Selbstreflexionsfähigkeit). Darüber hinaus ist der Selbstbericht nicht in der Lage, die implizite (d.h., automatisch aktivierte) Bewertung eines Gruppenmitglieds zu erfassen. In einem eigenen veröffentlichten Artikel (Krause, Back, Egloff & Schmukle, 2014) konnte erstmals gezeigt werden, dass mittels einer affektiven Priming-Aufgabe (Kleingruppen-APA) die impliziten IPA-Bewertungen anderer Gruppenmitglieder reliabel und valide erfasst werden können.Im Rahmen dieses DFG-Antrags sollen erstmalig die Konsequenzen impliziter IPA-Bewertungen (im Vergleich zu expliziten IPA-Bewertungen) für die Gruppenleistung untersucht werden. Darüber hinaus wird entsprechend eines selbstentwickelten Rahmenmodells überprüft, welche zwischenmenschlichen Verhaltensweisen den IPA-Performanz Zusammenhang vermitteln. Dies stellt selbst für die etablierte Kleingruppenforschung Neuland dar, da es bisher an empirischen Studien mangelt, die den Einfluss tatsächlichen zwischenmenschlichen Verhaltens auf die Gruppenleistung untersuchen. Im Einklang mit Annahmen dualer Prozessmodelle wird sich durch die Hinzunahme der Kleingruppen-APA eine verbesserte (d.h. inkrementelle) Prädiktion zwischenmenschlicher Verhaltensweisen versprochen.Ein drittes Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Untersuchung der reziproken Beziehungen zwischen IPA-Bewertungen der Gruppenmitglieder und der Gruppenleistung (Wirkt sich gegenseitiges Mögen stärker auf die Gruppenleistung aus? Oder beeinflusst die Gruppenleistung stärker das gegenseitige Mögen der Gruppenmitglieder?). Zur Beantwortung dieser Frage ist eine Längsschnittstudie mit drei Messzeitpunkten von gegenseitigem Mögen der Gruppenmitglieder und Gruppenleistungen geplant. Die Ergebnisse sind zum einen für die etablierte explizite IPA-Performanz Forschung relevant, da bisherige Studien zur Reziprozität nicht spezifisch IPA-Bewertungen einbezogen (es gibt nur Untersuchungen zum übergeordneten Kohäsionskonstrukt). Zum anderen würde man auch erstmals die Frage beantworten können, wie die reziproken Beziehungen zwischen impliziten IPA-Bewertungen und Gruppenleistung gestaltet sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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