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KOINON: Common currencies and shared identities. Understanding the structures and daily realities of Greek federal states through an analysis of coin production and coin circulation in the Aetolian and Peloponnesian Koina (5th- 1st c. BC)

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322992020
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen der DFG-ANR-Förderung in den Geistes- und Sozialwissenschaften beschäftigte sich das Projekt mit den sogenannten griechischen Bündnisprägungen des 5.-1. Jh. v.Chr. Drei föderale Staaten (gr. Koina) standen dabei zentral: das arkadische Koinon, das aitolische Koinon und das achäische Koinon. Durch numismatische (Ikonografie, Metrologie), archäologische (Fundmünzen, Hortfunde) und archäometallurgische (Haupt- und Spurenelemente, Bleiisotopie) Untersuchungen sollte sowohl ein besseres Verständnis der föderalen Strukturen in den drei Bündnisstaaten erzielt werden als auch erstmals ein Einblick in den alltäglichen Geldumlauf ermöglicht werden. Das in Frankreich von der ANR finanzierte Team hat sich auf die numismatischen Untersuchungen und die Analyse von Haupt- und Spurenelementen konzentriert. Das Projekt, über das hier Bericht erstattet wird, hat sich mit den Fundmünzen und Hortfunden (Kemmers) und der Blei-Isotopie (Klein) beschäftigt. Während sich die bisherige Forschung zu der Münzprägung der drei ausgewählten Bündnisstaaten vornehmlich auf die Produktion der Münzen fokussiert hat, erlaubt die umfangreiche Erfassung der Münzhorte und Einzelfunde einen Perspektivwechsel, der nun den Umlauf bzw. die Verbreitung der Münzen in den Fokus rückt. Die Forschungen zeigten, dass zahlreiche Transaktionen im Territorium eines Bündnisstaates mit Münzen erfolgt sind, die ihren Ursprung außerhalb des Bundes hatten, umgekehrt keine zwingende Veranlassung für den Bund bestand, in größerem Maße als Münzherr aufzutreten. Wenn ein Bund als Münzherr auftrat, deuten die metallurgischen Untersuchungen darauf hin, dass das Rohmetall nicht zentral durch den Bund beschafft wurde. Vielmehr haben die Mitglieder des Bundes auf die im griechischen Kulturkreis vorhandenen Metallressourcen zurückgegriffen, die überwiegend aus Ägäischen Silbererzen und mit der Zeit auch aus persischen und iberischen Erzen bestanden. Gemeinsame Standards für den Silbergehalt der Münzen hat es für die hier untersuchten Bündnisse nur vereinzelt gegeben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • KOINON: Common Currencies and shared Identities. Ein neues deutsch-französisches Forschungsprojekt, Geldgeschichtliche Nachrichten 293, 2017, 302
    C. Grandjean - F. Kemmers - D. Weidgenannt
  • Studying Greek federal coinages: a new French-German research project, Teiresias 47.1, 2017, 29-30
    C. Grandjean – F. Kemmers
  • The coin circulation in Aetolia and Peloponnese to the classical and hellenistic period, Archäometrie und Denkmalpflege 2019. Jahrestagung Archäometrie und Denkmalpflege, Wien. 11.-14.9.2019. Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2019, pp. 208–211
    E. Salzmann – F. Kemmers – S. Klein
  • High precision analysis of the silver metal in coinage from the Aitolian and Peloponnesian Koina: first preliminary results, in: C. Grandjean (Hrsg.), The Koina of southern Greece: coinages and history, Scripta Antiqua, Bordeaux 2021, pp. 229-237
    E. Salzmann – F. Kemmers – S. Klein
  • Money, Cults and Arms: Questioning regional cooperation in early Arcadia, in: C. Grandjean (Hrsg.), The Koina of southern Greece: coinages and history, Scripta Antiqua, Bordeaux 2021, pp. 27-47
    A. Ganter
  • χρῆσθαι τοῖς αὐτοῖς νομίσμασι? Achaean League Type and Civic Issues in Hoards from the Peloponnese (IInd and Ist century BC) in: C. Grandjean (Hrsg.), The Koina of southern Greece: coinages and history, Scripta Antiqua, Bordeaux 2021, pp. 213-226
    D. Weidgenannt
 
 

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