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Die Rolle opioider Neurotransmission beim Erlernen von Schmerzkontrolle

Antragsteller Dr. Christian Sprenger
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321190958
 
Schmerz ist eine komplexe Erfahrung, die neben sensorischen Aspekten, unter anderem von emotionalen und kognitiven Faktoren sowie von Lernprozessen geformt wird. Der Grad der Kontrollierbarkeit eines Schmerzereignisses ist eine wichtige kontextuelle Größe, die die behaviorale und neuronale Antwort auf einen gegebenen noxischen Reiz wesentlich mitbestimmt. Auch wenn ausgehend von tierexperimentellen Beobachtungen eine Beteiligung opioider Neurotransmission an den mit Schmerzkontrollierbarkeit assoziierten Effekten schon seit langem vermutet wird, ist dies beim Menschen bislang nicht untersucht worden. Im Rahmen des vorliegenden Projekts sollen die zentralnervösen Mechanismen untersucht werden, die im Zusammenhang mit erlernter aktiver Kontrollierbarkeit von Schmerz stehen, und es soll der spezielle Beitrag endogener opioider Neurotransmission an den beteiligten Prozessen herausgestellt werden. Diese Fragestellung wird in einem neuen experimentellen Paradigma untersucht, das instrumentelles Erlernen von Schmerzlinderung in einem Vermeidungskonditionierungstask mit passivem pawlowschen Erlernen von Schmerzlinderung unter ansonsten identischen Versuchsbedingungen vergleicht. Der Beitrag opioider Neurotransmission an den beteiligten Mechanismen wird durch die Applikation des nichtselektiven Opioid-Rezeptor-Antagonisten Naloxon in einem randomisierten doppelblinden Zwischengruppendesign getestet. Die beteiligten neuronalen Mechanismen werden mit funktioneller Magnetresonanztomographie untersucht und mittels Computational Modeling und multivariater Techniken analysiert. Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Rolle von aktiver Kontrollierbarkeit im Kontext instrumenteller Lernmechanismen bei Schmerz und den dabei beteiligten Neurotransmittersystemen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
Gastgeber Dr. Ben Seymour
 
 

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