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Die Entwicklung des indischen Sommer-Monsuns und der terrestrischen Vegetation in Nordostindien während der Mid-Pleistocene Transition (INTERMILAN)

Antragstellerin Ilham Bouimetarhan, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 320220536
 
Das Ziel des vorgeschlagenen Projektes ist die Rekonstruktion der Indischen Sommer-Monsunzirkulation (ISM) während der vergangenen 1.2 Millionen Jahre auf orbitalen Zeitskalen bis zu einer Auflösung von hunderten von Jahren. Während dieses Intervalls gingen 41 ka dauernde obliquitäts-gesteuerte Glazialzyklen mit geringer Ampitude die das Klima zwischen 2.8 Ma und 0,9Ma bestimmten, in 100 ka andauernden Glazialzyklen über, die intensivere und längere Kaltphasen aufweisen und die Lebewesen in verschiedenen Ökosystemen entscheidend beeinflusst haben. Vorhandene Studien zeigen, dass Änderungen im atmosphärischen Feuchtegehalt gesteuert durch eine Verstärkung bzw. Abschwächung des monsungesteuerten Niederschlags sowie der Vegetationsentwicklung und deutliche Änderungen in der Oberflächenwasser-Salinität starke Wechselbeziehungen zwischen Prozessen auf dem Festland, im Ozean und der Atmosphäre erkennen lassen. Kontinuierliche und hochaufgelöste Ablagerungen aus dem Zentrum der Konvektion des Indo-Asiatischen Monsun-Systems, die das Potential haben, eine detaillierte Entwicklung des ISM zu dokumentieren, lagen jedoch bis zur IODP Expedition 353 nicht vor. Dieses Projekt hat das Ziel die Pleistozänen Änderungen des ISM anhand von hochaufgelösten Ablagerungen, die die grossräumigen Änderungen der Vegetation, der Hydrologie von NE-Indien und der Oberflächenwasser-Ökologie im nördlichen Golf von Bengalen für die Mid Pleistocene Transition (MPT) und den letzten Interglazial/Glazial-Zyklus anhand von marinen Sedimenten von IODP site U1446 (IDOP Expedition 353) zu untersuchen. Die palynologische Information in den Kernen sollte Aufschluss über die langfristigen Wechselbeziehungen zwischen dem marinen System und dem angrenzenden Festland für eine direkte Land-Ozean-Atmosphäre Korrelation geben. Dies stellt eine wichtige Ergänzung zu den bisher ausschliesslich paleo-ozeanografischen (Foraminiferen / Isotope) Multi-Proxi-Untersuchungen durch Wissenschaftler der IODP Expedition 353 dar. Trotz der Tatsache, dass die marine Palynologie ein hocheffizentes Werkzeug zur Rekonstruktion der historischen Entwicklung des Indischen Sommer-Monsuns und dessen Einflusses auf verschiedene Ökosysteme darstellt, sind gute Datensätze zur Vergesellschaftung von Pollen/Sporen- und organischen Dinozysten aus dem Zentrum der atmosphärischen Konvektion für diesen Zeitraum, der deutliche Klimaänderungen inklusive wesentlicher Umstrukturierungen in Atmosphäre, Ozeanen, Kryosphäre und Biosphäre beinhaltet, bisher praktisch nicht existent. Eine palynologische Untersuchung ist daher entscheidend, um das bisherige Verständnis der Variabilität von Intensität und Frequenz des Indischen Sommer-Monsuns und der Land-Ozean-Wechselbeziehungen durch Untersuchungen der Vegetation und der dazugehörigen hydrologischen Änderungen zu verbessern.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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