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Anaphorisches Potential von inkorporierten Nominalen und Schwachen Definiten (ANAPIN)

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319494951
 
Das Projekt untersucht syntaktisch besonders eng integrierte (sog. pseudo-inkorporierte) Objekte, deren semantische Interpretation und deren Fähigkeit, von anaphorischen Ausdrücken aufgegriffen zu werden. Dies geschieht am Beispiel von bloßen Objekten im Persischen (wie in "film di-dam", ’Ich habe einen Film / Filme gesehen") und von schwachen Definiten im Deutschen (wie in "Wir sind ins Kino gegangen"). Frühere Arbeiten haben angenommen, dass solche Objekte keine Diskursreferenten einführen und deshalb nicht für anaphorische Aufnahme zugänglich sind, außer evtl. durch assoziative Anaphern. Unsere Projektarbeit hat experimentell gezeigt, dass solche Ausdrücke zwar etwas seltener im Diskurs aufgegriffen werden und damit weniger salient sind, dass sie jedoch wesentlich häufiger aufgegriffen werden, als von früheren Arbeiten zu erwarten. Dies ist konsistent mit dem theoretischen Vorschlag von Krifka & Modarresi (2016). Die angestrebte Fortsetzung von 18 Monaten hat zum einen das Ziel, einige Arbeitspakete des Projekts abschließend zu bearbeiten. Dies war in der ersten Phase wegen der im Nachhinein unvorteilhaften Wahl eines experimentellen Verfahrens (self-paced reading) und wegen der Nichtrealisierbarkeit eines geplanten Forschungssemesters nicht möglich. In der Verlängerungsphase soll vor allem das bewährte Verfahren der Satzvervollständigung sowie ein neues vielversprechendes Verfahren (zwei Antezedens-Kandidaten) eingesetzt werden, um weitere Erkenntnisse zum anaphorischen Potenzial dieser Objekte zu gewinnen. (a) Es sollen ferner weitere Voraussagen aus der Strukturannahme von Krifka & Modarresi getestet werden (insbesondere der Totalitätseffekt in der Interpretation des anaphorischen Elements und die Untersuchung der anaphorischen Aufnahme von Ausdrücken in Konstruktionen, die nach der Hypothese ähnlich aufgebaut sind, sog. Eselssätze). (b) Ein neues, sich daran anschließendes Forschungsziel ist die Untersuchung des anaphorischen Potenzials von Indefiniten, die mit dem Suffix "-i" markiert werden, im Kontrast zu bloßen Objekten und von Indefiniten, die durch "yek" markiert werden. Es sind hierzu spezielle Veröffentlichungen und eine umfassendere Abschlussveröffentlichung geplant.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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