Juristen in der internationalen Politik. Praxis und Praktiker des Völkerrechts im 19. und 20. Jahrhundert
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das wissenschaftliche Netzwerk „Juristen in der internationalen Politik. Praxis und Praktiker des Völkerrechts im 19. und 20. Jahrhundert“ hat vornehmlich Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus der Geschichts-, Politik- und Rechtswissenschaft zusammengebracht, um über juristische Praktiker als Akteure in der internationalen Politik zu debattieren. Dazu wurden aktuelle Trends der historischen Erforschung des Völkerrechts zusammengetragen, methodisch reflektiert und konzeptionell weiterentwickelt. In einem strukturierten Rahmen entstanden so zehn aufeinander bezogene Fallstudien, welche die Rolle einzelner Juristen oder institutionalisierter Juristengruppen auf internationaler Ebene vom frühen 19. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre hinein erschließen; die Schwerpunkte reichen von gemischten Schiedsgerichten im British Empire über die Tätigkeit regierungsamtlicher japanischer Juristen, amerikanischer Rechtsberater oder schwedischer Delegierte bis hin zur Rolle internationaler Gremien und Fachverbände im indisch-pakistanischen Konflikt um das Induswasser. Insgesamt werden die Bedeutung des internationalen Rechts, seine politische Indienstnahme und seine unverfügbare Eigenlogik auf einer individuellen Handlungs- und Entscheidungsebene historisch greifbar gemacht. Das Netzwerk hat dazu eine Reihe von Arbeitstreffen durchgeführt, die einem Publikationsvorhaben eingemündet sind.