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Intramontane Beckenentwicklung in einem erosiven Einzugsgebiet: 10Be-Chronologie und Erosionsmodell des Usia Beckens in den südlichen Pyrenäen.

Antragsteller Dr. Kurt Martin Stange
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316509281
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Intramontane Becken sind charakteristische Strukturen von Faltengebirgen, die während syn-und postorogener Phasen entstehen, mit Sedimenten verfüllt und schliesslich abgetragen werden. Unter Beruecksichtigung externer Einflussfaktoren wie Klimaschwankungen und tektonischer Prozessen, sollten im beantragten Vorhaben die Mechanismen der Beckenöffnung und sukzessiven erosiven Abtragung anhand des La Fueva Einzugsgebietes in den südlichen Pyrenäen entschlüsselt werden. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Chronologie und Quantifizierung tiefgreifender Erosionsphasen sowie auf den Ursachen und Folgen von Erosionsprozessen in der jüngeren Beckenentwicklung. Die im Rahmen diese Forschungsprojektes durchgeführten geomorphologischen Kartierungen und genetischen Klassifikationen der La Fueva Beckenlandschaft weisen auf drei Hauptphasen der Beckenentwicklung hin: großflächige denudative Abtragung der Beckensedimente, gefolgt von intensiver fluvialer Zerschneidung der Erosionsflächen und späterer Terrassenentwicklung. 10Be sediment datierungen für Glacis- und Talusflächen brachten Sedimentalter von 18 bis 45 ka hervor und bezeugen eine langandauernde Entwicklung großflächiger Erosionsflächen unter kaltklimatischen Bedingungen. Die jüngste morphogenetische Einheit, welche niedere Aufschüttungsflächen, tief eingeschnittene Trockentäler und laterale alluviale Terrassen umfasst, entwickelte sich hingegen in nur wenigen tausend Jahren während des letzten globalen Klimawandels zu Beginn des Holozäns. Zielsetzungen dieses Projektes waren neben der chronologischen Beckenentwicklung und klimatischen Aspekten auch die grundlegenden Mechanismen der Beckenöffnung und die Einflüsse geologisch-tektonischer Faktoren auf Beckenerosionsprozesse. Hinsichtlich der initialen Beckenöffnung gibt es keine belastbaren Datierungen. Jedoch zeigen morphologische Analysen der Beckenausflusstäler eine zweiteilige Entwicklung, welche eine Zergliederung eines vormals großen Entwässerungsbeckens während oder bevor MIS 4 nahelegt. Bezüglich tektonischer Einflussfaktoren auf die fortschreitende Beckenerosion konnten keine direkten kausalen Zusammenhänge aufgedeckt werden. Intensive Beckenerosion im La Fueva Einzugsgebiet ist somit klimagesteuert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018). Direct response of small non-glaciated headwater catchments to Late Quaternary climate change: The Valle de la Fueva, southern Pyrenees. Geomorphology, 318, 187-202
    Stange, K.M., Midtkandal, I., Nystuen, J. P., Kuss, H.-J., and Spiegel, C.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.geomorph.2018.06.008)
 
 

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