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Modellierung von Ergebnisqualität und Chancengleichheit auf Schulebene

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316303269
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt „Modellbasierte Messung und Erklärung von Ergebnisqualität und Chancengleichheit auf Schulebene“ hatte drei Ziele: (1) die Konsistenz verschiedener Operationalisierungen von Schuleffektivität zu prüfen, (2) Zusammenhänge zwischen der Effektivität von Schulen und Struktur- wie Prozessmerkmalen zu analysieren und (3) die Stabilität von Unterschieden in der Schuleffektivität über die Zeit hinweg zu untersuchen. Als effektiv wurden dabei Schulen angesehen, in denen ein vergleichsweise hoher Zuwachs in Schülerleistungen und/oder eine vergleichsweise positivere Entwicklung lernbezogener motivationaler und affektiver Merkmale über die Zeit unter Kontrolle von Hintergrundmerkmalen („value added“) beobachtet wurden. Neben der Ergebnisqualität wurde bei der Bewertung der Effektivität weiterhin berücksichtigt, wie sich Zusammenhänge von Bildungsergebnissen mit sozialen Differenzkategorien (z. B. dem Migrationshintergrund) über die Zeit hinweg in den Schulen entwickeln (Ergebnisgleichheit). Strukturmerkmale, deren Zusammenhänge mit der Ergebnisqualität und der Ergebnisgleichheit untersucht wurden, waren die Komposition der Schüler*innenschaft und die Schulform. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurden Daten aus den beiden Hamburger Längsschnittstudien LAU und KESS sekundäranalysiert. Ein erstes Ergebnis des Projekts war, dass nur ein Teil der in den beiden Studien eingesetzten Instrumente überhaupt geeignet ist, Schulunterschiede in der Entwicklung von Bildungsergebnissen zu erfassen. Die Konsistenz der Schuleffektivität über jene Operationalisierungen, die sich als geeignet erwiesen hatten, hinweg ist zudem gering. Es kann insofern nicht von einer umfassenden Effektivität bzw. Ineffektivität von Schulen ausgegangen werden, vielmehr muss die Effektivität von Schulen differenzierter beurteilt werden – das Effektivitätsurteil über eine Schule kann stark variieren, je nachdem welche Kriterien jeweils berücksichtigt werden. Hinsichtlich der zweiten Forschungsfrage zur Komposition der Schüler*innenschaft zeigten sich nur wenige Effekte auf die Entwicklung von Bildungsergebnissen innerhalb der Schulen. Während sich Leistungsmaße in Gymnasien zudem positiver entwickeln als in anderen Schulformen, ist dagegen die Veränderungen in mehreren nichtkognitiven Outcomes in den anderen Schulformen positiver als jene in den Gymnasien. Die Analyse der schulspezifischen Entwicklungen in Leistungsmaßen für beide Studien geben Hinweise auf eine gewisse Stabilität von Unterschieden in der Schuleffektivität über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg. Die Stabilittät der Effektivitätsunterschiede lassen sich zu großen Teilen, jedoch nicht vollständig, durch die Schulform erklären.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Die Entwicklung und die Konsistenz non-kognitiver Schuleffektivitätskriterien. In Möller, J. (Chair), Chancen und Herausforderungen von Sekundäranalysen. Symposium im Rahmen der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF), Basel, Schweiz
    Grützmacher, L.; Hartig, J. & Vieluf, S.
  • Effects of classroom composition on the development of students' learning motivation. In K. Adl-Amini & S. Vieluf (Chair), Effects of Group Heterogeneity on Teaching and Learning. Symposium at the German Psychological Society (DGPs), Frankfurt am Main, Germany
    Grützmacher, L.; Vieluf, S. & Hartig, J.
  • Measurement Invariance Analysis of Reading Attitudes. In J. Fischer (Chair), Data comparability as prerequisite for effective evaluations of learning and teaching. Symposium at the European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI SIG 18+ 23), Groningen, Netherlands
    Grützmacher, L.; Vieluf, S., Köhler, C. & Hartig, J.
  • Messinvarianzanalysen des Leseselbstkonzepts über die Zeit, über Ebenen und über Schulformen. In Hübner, N. (Chair), Chancen und Herausforderungen von Sekundärdatenanalysen. Symposium im Rahmen der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF), Köln, Deutschland
    Grützmacher, L.; Hartig, J. & Vieluf, S.
  • The Development and Consistency of Cognitive and Non-Cognitive School Effectiveness Criteria. In Gillies, R. (Chair), Single Paper: Learning, Teaching and Instruction (EARLI), Aachen, Germany
    Grützmacher, L.; Vieluf, S. & Hartig, J.
  • Are questionnaire scales which measure non-cognitive constructs suitable as school effectiveness criteria? A measurement invariance analysis. School Effectiveness and School Improvement, 32(3), 430-447.
    Grützmacher, Luisa; Vieluf, Svenja & Hartig, Johannes
  • Are some schools less unjust than others? In A. Naumann & D. Kolovou (Chair/Organisers), Students’ cognitive and non-cognitive learning gains: The role of teaching and teacher competencies. Symposium at the European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI), Online
    Grützmacher, L.; Vieluf, S. & Hartig, J.
  • Ergebnisqualität und Ergebnisgleichheit von Schulen - Operationalisierung und Konsistenz von Schuleffekten. Münster: Waxmann
    Grützmacher, L.
 
 

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