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Konkurrenz der Disziplinen. Die Aushandlung von Deutungshoheit zwischen Bio- und Sozialwissenschaften, ca. 1970-1990

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316166947
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt zeichnet die Entwicklung von Soziobiologie als Debatte von den 1970er Jahren bis in die 1990er Jahre nach, die sich nach der Veröffentlichung von E.O. Wilsons „Sociobiology. A New Synthesis“ entspann. Maßgebliche Akteure hierbei sind Vertreter verschiedener Disziplinen, die die Debatte gestalteten, darunter zunächst die Biologen E.O Wilson, Stephen Jay Gould und Richard Lewontin (alle Harvard), aber auch zahlreiche Evolutionstheoretiker, Ethologen und Ökologen über die Konfliktparteien in Harvard hinaus. Daneben prägten aber auch Akteure aus den Sozialwissenschaften den Verlauf der Debatte, wie etwa in Amerika die Anthropologen Irven De-Vore (Harvard) und Napoleon Chagnon (University of Michigan) oder die Psychologen Daniel Freeman (University of Chicago) und Leda Cosmides (Santa Barbara). Weit bekannt sind jene Vertreter dieser Disziplinen, die scharfe Kritik an der Soziobiologie übten, wie etwa die Anthropologen Marshall Sahlins und Ashley Montagu sowie der Philosoph Philip Kitcher. Die Bearbeitung des Themas erforderte daher die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in zahlreiche Disziplinen einzuarbeiten, darunter Evolutionstheorie, Ethologie, Verhaltensökologie und die Soziobiologie selbst sowie Psychologie, Anthropologie in ihrer amerikanischen Ausprägung mit vier Feldern (linguistische, biologische, kulturelle und archäologische) und Soziologie als leitende Sozialwissenschaften. Dazu erfolgte neben intensiver Einarbeitung in die jeweiligen Fachtraditionen, die Auswertung zahlreicher Publikationen aus diesen Disziplinen sowie Zeitzeugeninterviews und Archivarbeit.

 
 

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