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Epistemologische Fortschritte durch qualitative Literatur-Reviews in der Wirtschaftsinformatik (EPIQUALIS)

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315925033
 
Qualitative Literatur-Reviews sind ein etabliertes Genre in vielenwissenschaftlichen Disziplinen einschließlich der/des Wirtschaftsinformatik/Information Systems Research (WI). Aus epistemologischer Sicht können sie zum wissenschaftlichen Fortschritt sowohl aus kumulativer als auch aus nicht-kumulativer Perspektive beitragen; sie können sogar als Grundlage für die Forschung in der WI dienen. WI-Wissenschaftler haben seit 2000 mehr als 173 Literatur-Reviews in den 39 einschlägigsten WI-Zeitschriften publiziert, und diese Literatur-Reviews wurden in Artikeln dieser Zeitschriften bislang mehr als 2300 Mal zitiert. Trotz dieses großen bibliometrischen Einflusses und des hohen epistemologischen Potentials ist bislang ungeklärt, ob und in welchem Umfang Literatur-Reviews der WI ihr epistemologisches Potential ausgeschöpft haben, indem sie beispielsweise eine Synthese des bisherigen Wissens durchgeführt, Forschungslücken identifiziert oder neue Theorien entwickelt oder getestet haben. Die Analyse dieses epistemologischen Phänomens ist für die WI aus drei Gründen von Bedeutung, denen sich die jeweiligen Projektziele widmen: (1) Aus analytischer Perspektive können Einblicke gewonnen werden, unter welchen Bedingungen und auf welche Art Literatur-Reviews erfolgreich oder weniger erfolgreich zu Wissensfortschritten beigetragen haben. Insbesondere gestattet diese Analyse den Abgleich von realisierten und möglichen epistemologischen Fortschritten, sie erlaubt auch die Identifizierung von epistemologisch besonders nützlichen Literatur-Reviews (Erfolgsgeschichten). Diese Erfolgsgeschichten beinhalten Beispiele, wie Literatur-Reviews Wissen generiert haben (direkter epistemologischer Einfluss) und wie sie anderen Wissenschaftlern ermöglicht haben, basierend auf dem generierten Wissen ihrerseits epistemologische Fortschritte zu erzielen (indirekter epistemologischer Einfluss). Ein Ziel des Projekts besteht daher in der Identifizierung des direkten und indirekten epistemologischen Nutzens von Literatur-Reviews in der WI (Ziel 1: Epistemologischer Nutzen von Literatur-Reviews in der WI). (2) Aus präskriptiver Perspektive können die Erfolgsgeschichten genutzt werden, um i) Autoren zukünftiger IS-Literatur-Reviews Empfehlungen zu geben, wie sich der epistemologische Nutzen und der bibliometrische Einfluss stärken lassen, und ii) allen WI-Wissenschaftlern Empfehlungen zu geben, wie sie die epistemologischen Beiträge von Literatur-Reviews nutzen können, um ihrerseits Wissen zu generieren. Die Generierung solcher Empfehlungen ist das zweite Ziel des Projekts (Ziel 2: Epistemologische Empfehlungen für WI-Autoren). (3) Aus wissenschaftstheoretischer Perspektive existiert derzeit keine epistemologische Basis für das Genre Literatur-Reviews. Ein drittes Ziel des Projekts besteht in der Generierung einer solchen epistemologischen Basis (Ziel 3: Epistemologische Theorie für Literatur-Reviews in der WI).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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