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Bedeutung mehrfach ungesättiger Fettsäuren für die Konkurrenz im herbivoren Zooplankton

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315474598
 
Ein entscheidender Faktor für die trophische Transfereffizienz in limnischen Systemen ist die Futterqualität von Algen und Cyanobakterien für Daphnien. Mehrere korrelative Studien weisen auf eine in-situ Limitierung von Daphnien durch einen geringen Gehalt der polyungesättigen Fettsäure Eicosapentaenoic Acid (EPA, C20:5 n-3) im Phytoplankton hin, und zahlreiche experimentelle Arbeiten haben negative Effekte einer EPA-Limitierung auf somatisches Wachstum und auf Reproduktion von Daphnien gezeigt. Diese negativen Effekte einer EPA-Limitierung waren bei niedrigeren Temperaturen ausgeprägter als bei 20°C. Im vorliegenden Projektantrag soll untersucht werden, ob EPA als limitierende Ressource die Konkurrenz zwischen Daphnien beeinflusst und wie sich eine EPA-Limitierung auf die klonale Zusammensetzung von Daphnien¬gemein¬schaf¬ten auswirkt.Ziel der beantragten Arbeiten ist es zu untersuchen, ob es Unterschiede im EPA-Bedarf gibt (i) zwischen Klonen derselben Art und (ii) zwischen Daphnienarten, die sich in ihrer Fähigkeit zur Diurnalen Vertikalmigration (DVM) unterscheiden. Dazu sollen mit jedem Klon kontrollierte Life-History Versuche mit Futter mit einem Gradienten ansteigenden EPA-Gehalts bei zwei verschiedenen Temperaturen durchgeführt werden. Mittels einer Monod-ähnlichen Sättigungsfunktion sollen die Schwellenkonzentrationen für EPA-limitiertes Wachs¬tum berechnet werden. Mittels Bootstrapping wird für diese EPA-Schwellen¬kon¬zen¬trationen eine Variabilität abgeschätzt, die es ermöglicht, die Schwellenkonzentrationen für EPA-limitiertes Wachstum statistisch zwischen den Daphnia-Genotypen zu vergleichen. Um die Mechanis-men, die zu unterschiedlichen EPA-Schwellenkonzentrationen führen, zu unter¬suchen, wird in einem Folgeexperiment die 'Resource-use efficiency' der verschiedenen Genotypen für EPA erfasst, indem ingestierte und assimilierte EPA-Mengen verglichen werden. Schließlich soll in einem Konkurrenz-Experiment untersucht werden, wie sich EPA-Limitierung auf die Zusammensetzung von Gemeinschaften von Daphnien mit unter¬schied¬lichen EPA--Schwellenkonzentrationen auswirkt. Das Gesamtziel ist zu klären, ob es unter¬schied¬liche EPA-Schwellenkonzentrationen bei Daphnien gibt, die so relevant sind, dass EPA-Limitierung einen Konkurrenzfaktor bei Daphnien darstellt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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