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Die Wirkung von Landmarken-Unschärfen in VGI-basierten Karten: Ansätze zur Verbesserung der Wegfinde- und Navigationsleistung
Antragsteller
Professor Dr. Frank Dickmann, seit 9/2019; Professor Dr. Lars Kuchinke
Fachliche Zuordnung
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314977345
Das geplante Vorhaben zielt darauf ab, unser Verständnis darüber zu erweitern, wie Kartennutzer positionsbezogene und thematische Unschärfen (uncertainties) in VGI-basierten Karten erfahren und mit ihnen in Navigationsanforderungen umgehen. Dazu werden wir untersuchen, wie Landmarken-Unschärfen das Wegfinden (wayfinding) und Navigieren als Fußgänger beeinflussen und wie kognitive Prinzipien und Kartendesign angewendet werden können, um den vermuteten Verzerrungen bezüglich der spezifischen Eigenschaften von VGI-Daten zu entgegnen. Zunächst werden mithilfe einer Reihe von experimentellen Studien empirische Daten (inkl. Blickbewegungsdaten) erhoben, um die Verzerrungen auf Ebene der mentalen Repräsentationen aufgrund solcher Landmarken-Unschärfen zu quantifizieren. Darüber hinaus soll die Wirksamkeit von Designansätzen für Landmarkensignaturen überprüft werden, wie sie von MacEachren (1992) vorgeschlagen werden, um positionsbezogene Landmarken-Unschärfen abzumildern. Es ist davon auszugehen, dass im Kontext der Kartennutzung beim Wegfinden und Navigieren die visuelle Kommunikation einer Landmarke dann erfolgreich ist, wenn nicht nur deren Position, sondern auch deren Unschärfe erfolgreich kommuniziert wird. Ist dem Karteleser bewusst, dass diese Unschärfe implizit in der Karte enthalten ist, dann kann er diese mit in seine Überlegungen einbeziehen und so mit fehlerhaften und ungenauen Kartendarstellungen flexibel umgehen. Es soll untersucht werden, ob OSM-basierte Karten derart gestaltet werden können, dass eine solche Annahme über die implizit dargestellte Unschärfe erleichtert und die in VGI-Daten enthaltene Unschärfe dem Kartennutzer somit vermittelt wird. Wir erwarten zeigen zu können, dass Kartennutzer, welche eine solche Strategie anwenden, beim Wegfinden flexibler auf thematische Landmarken-Unschärfen reagieren und bessere Navigationsleistungen zeigen. Die Ergebnisse des Projektes sollen zu einem verbesserten Verständnis darüber führen, wie VGI-Eigenschaften die Nutzerinteraktion beeinflussen. Dies wird dazu beitragen, VGI-basierte Kartengestaltungen in Navigationsanwendungen zukünftig zu verbessern.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1894:
Volunteered Geographic Information: Interpretation, Visualisierung und Social Computing
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Franz-Benjamin Mocnik, bis 8/2019