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Bestimmung fundamentaler Rahmenbedingungen der Bildung planetaren Materials
Antragsteller
Privatdozent Dr. Dominik Hezel; Professor Dr. Herbert Palme
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314056533
Ein Hauptbestandteil primitiver, chondritischer Meteorite sind Chondren, rundliche, <0.1 bis 2 mm große Schmelztropfen mit magmatischer Struktur. Eines der zentralen Ziele der Meteoritenforschung ist es, die Entstehung der Chondren aufzuklären. Das hier vorgeschlagene Projekt soll dazu beitragen. Kohlige Chondrite bestehen zu etwa 50% aus Chondren und zu 50% aus feinkörniger Matrix. Beide Komponenten haben unterschiedliche, chemische Zusammensetzungen. Die Kombination aus beiden Komponenten ergibt meist nahezu exakt die für kohlige Chondrite typische solare Zusammensetzung, wie wir in der Vergangenheit für die Elemente Fe, Mg, Si und Cr zeigen konnten. Wir haben aber auch beobachtet, dass refraktäre Elemente in Chondren und Matrix zuweilen fraktioniert sind, so haben z.B. CR Chondrite erhöhte Ti/Al-Verhältnisse. Weiter sind auch Ca und Al fraktioniert, etwa bei CV Chondriten. Wir haben außerdem kürzlich eine komplementäre Verteilung der Spurenelement Hf und W gefunden, sowie in W-Isotopen. Das ist von besonderer Bedeutung, da mit dem Hf-W System Chondren- und Matrix-Bildung datiert werden kann. Das ermöglicht ein noch detaillierteres Verständnis der Chondren und Matrix Bildungsbedingungen, wie wir in einer eben erschienen Publikation gezeigt haben. Das Verständnis, wie Chondren- und Matrixbildung zusammenhängen, kann eindeutige Belege liefern um zu entscheiden, welche der zurzeit vorgeschlagenen Hypothesen zum Chondrenbildung richtig sind, bzw. falsch sein müssen. Außerdem kann daraus ein Szenario für die Chondrenbildung entwickelt werden.¿In diesem Projekt soll die Ursache der Matrix-Chondren Fraktionierungen untersucht werden. Dabei sollen unsere bisherigen Studien mit Fokus auf kohlige Chondrite auf andere Gruppen, die R sowie gewöhnliche Chondrite, erweitert werden. Es sind dazu umfangreiche Analysen von Matrix und Chondren notwendig, die aus mit der Elektronenstrahl-Mikrosonde sowie lösungsbasierter MC-ICP-MS ausgeführt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen