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GRK 2291:  Gegenwart/Literatur. Geschichte, Theorie und Praxeologie eines Verhältnisses

Fachliche Zuordnung Literaturwissenschaft
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313941667
 
Das Graduiertenkolleg erforscht die konstitutiven Dimensionen des Konzepts ‚Gegenwartsliteratur‘ im Hinblick auf das Verhältnis von ‚Gegenwart‘ und ‚Litera-tur‘ in historischer, theoretischer und praxeologischer Perspektive. Statt Begriffe wie ‚Gegenwart‘ bzw. ‚Gegenwartsliteratur‘ vorauszusetzen, fragt das Kolleg nach den historisch und kulturell variablen Bedingungen ihrer Konzeptualisierung und ihrer praktisch-prozeduralen Hervorbringung. Prämisse hierfür ist eine histo-risierende, theoretisch-reflexive und vergleichende Perspektive auf ‚Gegenwart‘ sowie eine methodologische Verankerung im Blick auf Praktiken, Prozesse, Akteure und Institutionen der Erzeugung von ‚Gegenwart‘ und ‚Gegenwartslitera-tur‘. Nachdem in der ersten Phase die Historisierung von ‚Gegenwart‘ und ‚Ge-genwartsliteratur‘ sowie die praxistheoretische Reflexion im Zentrum standen, sollen in der zweiten Phase – auf der Basis dieses Innovationsschrittes und der entwickelten theoretischen und methodischen Prämissen – die komplexen Er-scheinungs- und Reflexionsweisen des Verhältnisses von ‚Gegenwart‘ und ‚Lite-ratur‘ in den Fokus der Forschung rücken: Ziel ist, Typen, Ebenen und Praktiken von Gegenwartsbezügen in systematischer und historisch-vergleichender Di-mension sowie im Hinblick auf ihre jeweiligen technischen und medialen Bedin-gungen zu erforschen. Eine solche Fokussierung der Fragestellung schärft auch den Blick für die wissenschaftshistorischen und wissenschaftstheoretischen Implikationen. Denn wie ‚Gegenwart‘ in Literatur ‚erscheint‘, betrifft, seit den ab Ende des 18. Jahrhunderts erstmals programmatisch erhobenen Forderungen, Literatur habe sich auf Gegenwart zu beziehen, nicht nur Sachverhalte der litera-turkritischen und der politischen Öffentlichkeit, sondern auch der Beobachtung und Selbstbeobachtung und -positionierung von Philologie und Literaturwissen-schaft. Vor diesem Hintergrund rückt das Kolleg in seiner zweiten Phase auch die wissenschaftsgeschichtliche Frage nach dem Spannungsfeld zwischen Lite-raturkritik, Literaturwissenschaft und Öffentlichkeit in den Fokus und forciert die methodologische Reflexion und Weiterentwicklung einer historisch, theoretisch und praxeologisch informierten Gegenwartsliteraturforschung.Das Qualifizierungs- und Betreuungsprogramm des Kollegs bindet Promovieren-de und Postdoktorand*innen weiterhin in einschlägige literatur- und kulturwis-senschaftliche Diskussionen ein, fördert ihre Forschung in einem anspruchsvol-len Forschungsumfeld und ermöglicht Kontakte sowie Kooperationen mit der Berufspraxis: mit jenen Feldern also, in denen ‚Gegenwartsliteratur‘ gemacht wird.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Sprecher Professor Dr. Johannes Lehmann, seit 10/2018
 
 

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