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Humankapital und Allokation von Kapital auf internen Märkten

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313770560
 
Modelltheoretische Überlegungen und Umfrageergebnisse unter Finanzentscheidern (vgl. Graham, Harvey und Puri, 2015; Gatzer, Hoang und Ruckes, 2014) deuten darauf hin, dass Heterogenität in der Leistungsfähigkeit von Divisionsmanagern (Managerial Ability oder Humankapital) zu substantiellen Unterschieden in der Ressourcenallokation auf internen Kapitalmärkten eines Unternehmens führen kann. Die Einschätzung der Leistungsfähigkeit ermöglicht der Geschäftsleitung eine wertsteigernde Allokation des Kapitals innerhalb des Unternehmens vorzunehmen. Teil dieser Form des Winner-Pickings (vgl. Stein, 2003) ist das verstärkte Fördern von Divisionen mit leistungsfähigen Managern mit Kapital. Das Forschungsprojekt untersucht diesen Zusammenhang zwischen Leistungsfähigkeit und Kapitalallokation empirisch und spannt thematisch einen Bogen zwischen der Literatur interner Kapitalmärkte und interner Arbeitsmärkte.Verschiedene weitere Aspekte werden erstmalig empirisch untersucht. So sollte der positive Zusammenhang von Leistungsfähigkeit und Kapitalallokation stärker sein, wenn die Unternehmensführung sich ausgeprägten Informationsasymmetrien über die Investitionsmöglichkeiten der Divisionen (z.B. in Konglomeraten) gegenüber sieht. Eine wertmaximierende Geschäftsführung nutzt die Einschätzung der Leistungsfähigkeit als zusätzliches Signal, um Investitionsprojekte zu beurteilen. Gleichermaßen sollte der vermutete positive Zusammenhang zwischen Humankapital und Kapitallokation schwächer ausgeprägt sein, wenn der Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung des Unternehmens Lücken aufweist, d.h. schwache Governance-Strukturen vorherrschen.Informationsasymmetrien zwischen Unternehmensleitung und Divisionen bestehen aber nicht nur hinsichtlich der Investitionsmöglichkeiten der Division, sondern auch über die Leistungsfähigkeit der Divisionsmanager. Es ist davon auszugehen, dass die Geschäftsleitung mehr Kapital in Projekte investiert, wenn die Leistungsfähigkeit eines Managers besser einschätzbar ist. So können die zu Beginn der Amtszeit eines Divisionsmanagers vorliegenden Informationsasymmetrien über seine Leistungsfähigkeit im Zeitablauf abgebaut und eine präzise Neubewertung der Qualifikation vorgenommen werden. Es ist zu erwarten, dass diese Form des intertemporalen Lernens von entscheidender Relevanz ist. Diese Hypothese postuliert, dass Friktionen im internen Arbeitsmarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Investitionspolitik von Unternehmen haben.Zur Bildung der empirischen Maße zur Quantifizierung von Managementfähigkeiten werden Divisionsmanager für ein Panel von S&P 500 Unternehmen für den Zeitraum 2000-2014 identifiziert und deren biographische Informationen ausgewertet. Diese einzigartige Datenbasis stellt die Grundlage für dieses Projekt dar. Zur Identifikation kausaler Effekte nutzt die Studie systemexogene Schocks (u.a. exogene Managerwechsel, negative Presseberichte) und Instrumentenvariablen (u.a. Non-Compete Restriktionen).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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