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Internationale Klimapolitik und Fairnesspräferenzen: Eine experimentelle Analyse

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 31128352
 
Die ökonomische Theorie hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, ihre geringe Erklärungskraft in bestimmten Entscheidungssituationen wie bilateralen Verhandlungsspielen oder sozialen Dilemmata zu verbessern. Ein viel versprechender Ansatz der Theorie besteht darin, unter Beibehaltung der Annahme individueller Rationalität die Nutzenfunktion um relativ einfache Fairnesspräferenzen zu erweitern. Derartige Modelle wie Fehr/Schmidt (1999) oder Bolton/Ockenfels (2000) sind in der Lage, einen Großteil der mit der Standardtheorie inkonsistenten Ergebnisse in Laborexperimenten zu erklären. Die Existenz von Faimesspräferenzen hat jedoch möglicherweise erhebliche Konsequenzen über den Bereich der experimentellen Wirtschaftsforschung hinaus. Ein Wesensmerkmal dieser Ansätze ist, dass faimessorientierte Präferenzen kooperatives Verhalten induzieren können unter Bedingungen, in denen dies unter der Annahme von Standardpräferenzen nicht zu erwarten wäre. Eine wirtschaftspolitisch bedeutsame Implikation von Fairnesstheorien besteht daher darin, dass unter Annahme einer bestimmten Verteilung von Fairnesspräferenzen über die Akteure stabile kooperative Lösungen für soziale Dilemmata wie globale Umweltprobleme zu erwarten sind. Vor dem Hintergrund der Relevanz von Fairnesspräferenzen für globale Umweltprobleme verfolgt das vorliegende Projekt zwei zentrale Ziele. Erstens soll getestet werden, ob das Verhalten von Akteuren in Freifahrerexperimenten und sequentiellen Zwei-Personen-Spielen konsistent ist mit aus einem Ultimatumspiel abgeleiteten Fairnesspräferenzen gemäß dem Modell von Fehr/Schmidt (1999). Hierbei werden die theoretischen Implikationen des Modells und die zentrale Annahme der Stabilität von Fairnesspräferenzen für unterschiedliche institutionelle Arrangements und ausgewählte komparativ statische Effekte getestet. Zweitens soll die Struktur der Fairnesspräferenzen von Verhandlern in der internationalen Klimapolitik als einem prominenten Beispiel für globale Umweltprobleme mit Hilfe eines Ultimatumspiels analysiert werden. Das Projekt ermöglicht daher einen umfassenden Test des Ansatzes von Fehr und Schmidt und untersucht gleichzeitig die Bedeutung von Fairnesspräferenzen in der internationalen Klimapolitik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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