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Firmendynamik mit friktionalen Produkt- und Arbeitsmärkten

Antragsteller Professor Dr. Leo Kaas
Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310443373
 
Die Dynamik und Heterogenität der Firmen ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis aggregierter Zusammenhänge wie Beschäftigungsströme und Arbeitsmarktpolitik, Außenhandel, aggregierte Produktivitätsdynamik und Wirtschaftswachstum. Der Großteil der existierenden Literatur zur Firmenheterogenität und Firmendynamik basiert auf dynamischen und stochastischen Gleichgewichtsmodellen, in denen unterschiedliche Firmengrößen und Variation in deren Wachstumsraten das Ergebnis persistenter Produktivitätsdifferenzen und transitorischer Produktivitätsschocks sind. Produktivität wird hierbei als Umsatzproduktivität verstanden, die sowohl die Preise der Firma als auch deren technische Produktivität widerspiegelt. Neuere empirische Literatur weist jedoch auf eine bedeutende Rolle der Nachfrage für das Firmenwachstum und den Firmenerfolg hin. Zudem ist die Umsatzproduktivität weniger stark gespreizt als die technische Produktivität, da die firmenspezifischen Preise negativ mit der technischen Produktivität korrelieren. Dieses Projekt beabsichtigt, die Rolle der firmenspezifischen Nachfrage und der technischen Produktivität für die Firmendynamik und für den Arbeitsmarkt zu untersuchen. Das Projekt hat neue empirische und theoretische Beiträge. Auf der empirischen Seite analysieren wir amtliche Firmendaten für den Industriesektor in Deutschland, für den verlässliche Preis- und Mengenangaben für bestimmte Produkte, gemeinsam mit Informationen zu Beschäftigung, Arbeitsstunden und Löhnen, verfügbar sind. Wir sind an der Firmendynamik der Preise und Mengen und an deren Zusammenhang mit Beschäftigung und Löhnen interessiert. Weiterhin untersuchen wir die Beschaffenheit der Preisdispersion und ihrer Beziehung zu Firmenmerkmalen.Auf der theoretischen Seite entwickeln wir ein Gleichgewichtsmodell, in dem heterogene Firmen in einem friktionalen Arbeitsmarkt im Wettbewerb um Arbeitskräfte stehen und gleichzeitig in einem friktionalen Produktmarkt um Kunden konkurrieren. In diesem Modell kommt es zur Dispersion von Preisen und Löhnen, während Technologie- und Nachfrageschocks unterschiedlich auf die Beschäftigungs-, Lohn-, Produktions- und Preispolitik der Firmen wirken. Es ist unser Ziel, das Modell so zu kalibrieren, dass es die Dynamik in den deutschen Firmendaten brauchbar erfassen kann und schließlich für mehrere kontrafaktische Experimente verwendet werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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