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Molekulare Ätiologie weiblicher genitaler Fehlbildungen einschließlich des Mayer-Rokitanski-Küster-Hauser Syndroms.
Antragsteller
Dr. Arif Ekici; Professor Dr. Reiner Strick
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30410155
Die Häufigkeit von angeborenen Fehlbildungen oder fehlender Entwicklung (Mayer-Rokitanski-Küster-Hauser (MRKH)-Syndrom) der Müller Gänge ist mit >5 von 1000 Frauen relativ hoch. Genetische Ursachen für diese Fehlbildungen sind bis dato unbekannt. Zu den Komplikationen bei Patientinnen mit uterinen Fehlbildungen zählen Infertilität und hohe Abortrate und bei den MRKH-Patientinnen primäre Amenorrhö, sowie Skelettfehlbildungen und Nierenaplasien. Unsere Arbeitsgruppe stellte dafür eine neue klinische Klassifikation (VCUAM) für weibliche genitale Fehlbildungen und MRKH auf. Unsere Zielsetzungen für diesen Antrag sind: 1) die Etablierung eines Zentrums für weibliche genitale Fehlbildungen und MRKH in Deutschland mit der Sammlung von DNA, Serum und Patientinnen-informationen, und 2) die Aufklärung der molekularen Ätiologie dieser Fehlbildungen durch die Identifikation genetischer Mutationen. Dabei sollen die Schlüsselgene des Anti-Müller-Hormon (AMH)-Signalweges genetisch analysiert werden, da eine Aktivierung des AMH ähnlich wie beim männlichen Embryo zur Regression der Müller Gänge führt. Speziell sollen hierbei die Rezeptoren AMHRII und AMHRI (ALK2+3), sowie der Haupttranskriptionsfaktor SOX9 komplett sequenziert werden. Die Analyse der Methylierung des AMH-Gens bei den Patientinnen soll ebenfalls eine mögliche epigenetische Aktivierung abklären. Da die weiblichen genitalen Fehlbildungen und das MRKH wahrscheinlich multifaktorielle Syndrome sind, sollen auch die für den Uterus, Zervix und Vagina verantwortlichen HOX-Gene, wie HOXA10, A11, A13 genetisch analysiert werden. Die Identifikation des Genes oder der Gene welche zu diesen Fehlbildungen führen, würde zu einer wesentlich vereinfachten Diagnose und auch zu einem besseren Verständnis der embryonalen Entwicklung der Müller Gänge führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen