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Vertrauen in Medizin nach der Ebola Epidemie: 'Street-level health bureaucrats', die Institutionalisierung der Gesundheitsversorgung und die Herstellung von Pandemievorsorge

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Ulrike Beisel; Dr. Sung-Joon Park
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299295161
 
Die Ebola Epidemie in Westafrika ist der schwerste Ebola Ausbruch der Geschichte. Das fehlende Vertrauen in Biomedizin gilt als einer der wichtigsten Gründe für die rasante Ausbreitung, welche auch die Bekämpfung von Ebola erschwerte. Unser Projekt untersucht die sozialen, medialen und historischen Bedingungen der Entstehung von Vertrauen in Medizin in afrikanischen Kontexten. Der Ebola Ausbruch in Sierra Leone bildet den empirischen Ausgangspunkt unserer Forschung. Die Situation in Sierra Leone, die durch radikale Unsicherheit im Lebensalltag und noch nicht vollständig absehbaren Langzeitfolgen der Ebola Epidemie gekennzeichnet ist, wird im Rahmen von zwei Länderfallstudien mit Uganda und Ghana verglichen. In dieser vergleichenden Studie untersuchen wir Vertrauen in Medizin nach einer ausgedehnten Krise (Sierra Leone), nach kürzeren Ausbrüchen in einem instabilen Kontext (Uganda) und mit Epidemievorsorgemaßnahmen in einem Nachbarland (Ghana). In diesen drei Länderfallstudien wird analysiert wie und in welchem Umfang Vertrauen in die Gesundheitsversorgung besteht. Wir fragen wie das Vertrauensverhältnis durch den Ebola Ausbruch geprägt wurde, wie Vertrauen in die Gesundheitsversorgung (wieder) aufgebaut wird, und in welchem Umfang Vertrauen die soziale Basis für erfolgreiche Epidemievorsorgemaßnahmen darstellt. Der Vergleich von individuellen und kollektiven Erfahrungen der Institutionalisierung von Gesundheitsversorgung in Sierra Leone mit Fallstudien aus Uganda und Ghana ermöglicht uns eine systematische und tiefergreifende Analyse von Vertrauen in Kontexten von radikaler Unsicherheit und Armut zu erstellen. Diese Analyse der gelebten Alltagsrealitäten in afrikanischen Ländern ist dringend notwendig, um kulturell angemessene und lokal akzeptierte Epidemievorsorgemaßnahmen zu entwickeln. Um diese Ziele zu erreichen, arbeiten wir mit einer Kombination aus quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden. Unsere Forschungsaktivitäten sind in einem umfassenden Programm zur Stärkung wissenschaftlicher Kapazitäten in Afrika eingebettet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Ghana, Sierra Leone, Uganda
ausländ. Mitantragstellerinnen / ausländische Mitantragsteller Dr. Grace Akello, Ph.D.; Dr. John Kuumuori Ganle; Esther Mokuwa Yei; Privatdozent Dr. Sylvanus Spencer
 
 

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