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Enantioselektive, organokatalytische Synthese des Secoiridoid-Naturstoffs Patriridosid D und Evaluierung seines Potentials als antitumoraler Wirkstoff

Fachliche Zuordnung Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Biologische und Biomimetische Chemie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290523566
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Naturstoff Patriridosid D wurde erstmals 2012 aus der im Nordosten Chinas heimischen Staude Patrinia Scabra Bunge, die in der traditionellen chinesischen Medizin u.a. zur Behandlung von Malaria, Diarrhö, Leukämie und Magenkrebs eingesetzt wird, isoliert. Er besitzt moderate, aber selektive in-vitro Antitumor-Aktivität und weist als strukturelle Besonderheit ein neuartiges Secoiridoid-Gerüst des seltenen Crescentosid-Typs mit vier Stereozentren in der Cyclopentan-Untereinheit auf. Sowohl die Bioaktivität als auch die einzigartige Struktur machen eine Totalsynthese von Patriridosid D, in Kombination mit der Darstellung von Derivaten für weitere Biotestungen, erstrebenswert. Die im Rahmen dieser Sachbeihilfe anvisierte erstmalige, enantioselektive Totalsynthese von Patriridosid D sollte über ein hochfunktionales, intern maskiertes Trialdehyd-Intermediat erfolgen, wie es in ähnlicher Form auch in dem bekannten Naturstoff Secologanin vorliegt. Dies hätte einen zwar risikoreicheren, dafür aber sehr eleganten und kurzen Zugang zu diesem Naturstoff und Derivaten davon erlaubt. Als Schlüsselschritt zum Aufbau des Cyclopentanons war eine Stetter-Reaktion geplant. Auch wenn alle zu Beginn aufgetretenen Probleme zufriedenstellend gelöst werden konnten, so ist jedoch die Totalsynthese von Patriridosid D leider gescheitert, da weder das Trialdehyd-Intermediat dargestellt noch die Stetter-Reaktion initiiert werden konnten. Optimistisch stimmen die Erfolge, die im Nachgang zu diesem Projekt auf der neu konzipierten Henry/INOC-Route erzielt wurden, die einen modularen Zugang zu einer breiten Palette an Iridoid-Naturstoffen, u.a. auch Patriridosid D, erlauben könnte.

 
 

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