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Die schlafabhängige Transformation von belohnungsbezogenem Gedächtnis
Antragsteller
Privatdozent Dr. Gordon Feld
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290208383
Belohnung ist der mächtigste Einflussfaktor um Lernen zu beeinflussen. Beim Menschen kann z.B. Geld als Anreiz genutzt werden bestimmte Informationen besser zu behalten. Obwohl der Zusammenhang von Lernen und Belohnung bereits intensiv beforscht wird, ist es momentan völlig unklar, ob dieser Effekt alleine durch Prozesse beim Lernen zu Stande kommt. Intensive Forschungsbemühungen der letzten zwei Jahrzehnte haben untermauert, dass Schlaf einen förderlichen Einfluss auf die Gedächtnisbildung hat. Nachdem zuvor fast ein Jahrhundert lang vor allem der rapid-eye-movement (REM)-Schlaf im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gestanden war, erwies sich nun insbesondere der Tiefschlaf als förderlich für das Gedächtnis. Während der so genannten schlafabhängigen Gedächtniskonsolidierung stabilisiert und transformiert der Tiefschlaf die am Vortag gelernten Inhalte. Dabei werden die Gedächtnisinhalte von einem temporären Speicher im medialen Temporallappen in einen dauerhaften Speicher im Kortex übertragen. Im Schlaf werden nur relevante Informationen konsolidiert, während weniger Relevantes vergessen wird. Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu untersuchen, wie sich die relevanten und weniger relevanten Gedächtnisinhalte in Abhängigkeit vom Schlaf über die Zeit verändern. Dazu wird ein hoher oder ein niedriger Geldbetrag als Belohnung genutzt, um neutralen Bildern beim Lernen mehr oder weniger Relevanz zu verleihen. Es wird untersucht, I. ob hoch belohnte Bilder stärker von schlafabhängiger Gedächtniskonsolidierung profitieren als niedrig belohnte, II. ob sich der schlafbedingte Unterschied zwischen hoch und niedrig belohnten Bildern über die Zeit intensiviert, III. ob die schlafabhängige Konsolidierung eine veränderte Hirnaktivität bewirkt und IV. ob diese Konsolidierung von gelernten Bildern zu einer verbesserten Leistung beim Erlernen neuer hoch belohnter Bilder zu einem späteren Zeitpunkt führt. Diese neuen Untersuchungen werden wichtige grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Belohnungslernen und schlafabhängiger Gedächtniskonsolidierung liefern und eine gezieltere Anwendung von Belohnungsanreizen in der Kombination mit Schlaf erlauben, z.B. bei der Behandlung von ADHS oder bei der Raucherentwöhnung.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Dr. Daniel Bendor; Dr. Hugo Spiers