Globale Moderne / Kulturelle Regionen. Perspektiven einer musikhistorischen Komparatistik am Beispiel von Ostasien und Europa
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt stellt eine der wenigen – und ersten – Kooperationen zwischen ostasiatischen und deutschsprachigen Vertreterinnen und Vertretern der Musikwissenschaft im Bereich der Musikgeschichte dar. Es ist darin innovativ und – so hoffen wir – in hohem Maße anschlussfähig, dass hier nicht einfach die Musikgeschichte Ostasiens oder Europas thematisiert und geläufige Kritik am Eurozentrismus der traditionellen Musikwissenschaft vorgebracht wird, sondern dass gemeinsam an ostasiatischen und europäischen Standorten am Projekt einer neuen Musikgeschichte für die globalisierte Welt des 21. Jahrhunderts gearbeitet wird. Im Sinne eines Pilotprojekts wurden am Beispiel der Dialektik zwischen globaler Moderne und den Eigenlogiken regionaler Kulturkontexte Zugänge diskutiert, die sowohl gegenstandsnah quellenorientiert vorgehen, als auch grundlegenden methodischen Fragen einer transnationalen Musikhistoriographie in sozial- und kulturhistorischer Ausrichtung nachgehen. Das Spektrum der behandelten Gegenstände umfasst die moderne Musikgeschichte der beiden Koreas (einschließlich der populären Musik), Japans, der VR China, Taiwans, die moderne Musikgeschichte Europas mit Focus auf Nordeuropa und internationale Tendenzen der Neuen Musik ebenso wie Phänomene im Bereich der traditionellen Musik zwischen Finnland und Taiwan. Besondere Aufmerksamkeit erhalten – auch hinsichtlich der zugrundeliegenden Forschungsmethoden und Denkansätze – transnationale Zusammenhänge, Übersetzungs- und Transferprozesse, Probleme der historischen Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeit sowie schließlich die allem vorausliegende Reflexion des Begriffs Musik und seiner (evtl. fehlenden) Äquivalente.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Decentering Musical Modernity. Perspectives on East-Asian and European Music History, Bielefeld: transcript 2019 (Print-ISBN 978-3-8376-4649-8)
Tobias Janz/Chen-Chang Yang (Hg.)
(Siehe online unter https://doi.org/10.14361/9783839446492)