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Entwicklung 1000-jähriger Dichtechronologien für Ost- und Südeuropa
Antragsteller
Professor Dr. Jan Esper
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286662050
Wir beabsichtigen die Entwicklung von zwei 1000-jährigen Jahrringchronologien der maximalen Spätholzdichte (MXD) basierend auf (i) Lärchenholz historischer Gebäude in der Tatra (Slowakei) und (ii) abgestorbenen Kiefernproben aus den Hochlagen des Pindosgebirges in Griechenland. Aussagekräftige und jährlich aufgelöste Proxy-Zeitreihen aus Ost- und Südosteuropa werden dringend benötigt, um großräumige (kontinentale, hemisphärische) Temperaturrekonstruktionen des letzten Jahrtausends zu verbessern. Vorarbeiten mit kürzeren Jahrringzeitreihen aus diesen Regionen haben einen signifikanten Zusammenhang zwischen MXD-Daten und Sommertemperaturaufzeichnungen des 20. Jahrhunderts gezeigt. Diese Befunde sowie die Bereitstellung von historischen und reliktischen Holzproben durch Kollegen aus der Schweiz (Ulf Büntgen) und Schweden (Paul J. Krusic) stellen die Grundlage für die Entwicklung der 1000-jährigen MXD Chronologien in der Tatra und dem Pindosgebirge dar. Die entsprechenden Messungen sollen mit einem kürzlich in Mainz (mit Mitteln aus einem DFG Großgeräteantrag) etablierten Walesch Röntgendensitometer durchgeführt werden. Unser Arbeitsplan umfaßt: (i) die Entwicklung von MXD Chronologien und die Evaluation des Klimasignals lebender Bäumen entlang von Höhentransekten, (ii) die Kombination und gemeinsame Standardisierung der MXD Messungen von lebenden und historischen (Tatra) sowie reliktischen (Pindos) Proben, (iii) die Rekonstruktion der Sommertemperaturen des letzten Jahrtausends in Ost- und Südosteuropa, sowie (iv) die Integration der neuen Chronologien mit bestehenden Zeitreihen aus Zentral- und Nordeuropa, um eine verbesserte, räumlich differenzierte Temperaturrekonstruktion für Europa zu entwickeln. Die neuen MXD Chronologien inklusive aller zugrunde liegenden Messungen werden mit der Publikation unserer Resultate auf der "International Tree Ring Databank" (ITRDB) öffentlich zugänglich gemacht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweden, Schweiz, USA
Kooperationspartner
Professor Dr. Ulf Büntgen; Dr. Paul Krusic; Professor Dr. Jason Smerdon