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Stabilität von Fehlpassungsversetzungen in axial-heteroepitaktischen Nanostabstrukturen
Antragsteller
Professor Dr. Jörg K. N. Lindner; Dr.-Ing. Thomas Riedl
Fachliche Zuordnung
Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286465872
Heteroepitaktische Systeme gestatten es, unterschiedliche Halbleitermaterialien zu funktionellen Bauelementen zu kombinieren, die sich durch vielfältige elektronische, optische und thermoelektrische Eigenschaften auszeichnen. Durch die Verwendung nanoskaliger Abmessungen kann die Bildung von fehlpassungsbedingten Gitterdefekten in solchen Strukturen vermieden oder zumindest verringert werden, wodurch die einsetzbare Palette an Materialien und somit das Anwendungsspektrum und die Lebensdauer entsprechender Bauelemente entscheidend erweitert wird. Noch nicht ausreichend verstanden ist, wann Fehlpassungsversetzungen in welcher Konfiguration thermodynamisch stabil in heteroepitaktischen Schichten auf der axialen Fläche von Nanostäben vorliegen. Daher befasst sich das beantragte Projekt damit, stabförmige GaAs-Nanostrukturen auf Substratkristallen mittels Nanokugellithographie zu erzeugen, hierauf kristallines InAs mittels Molekularstrahlepitaxie zu züchten und darin die Stabilität von Fehlpassungsversetzungen sowohl experimentell als auch theoretisch aufzuklären. Das wichtigste Ziel ist die Aufstellung eines Modells, das unter Einbeziehung der tatsächlichen Gestalt der Strukturen die kritischen Abmessungen für den Übergang zwischen dem kohärenten und dem semikohärenten Zustand verlässlich vorhersagt. Weiterhin sollen die Gleichgewichts-Versetzungskonfiguration, insbesondere Lage und Typ der Versetzungen, und der Einfluss der endlichen chemischen Breite der Heterogrenzfläche ermittelt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Dirk Reuter
Kooperationspartner
Dr. Andras Kovacs; Dr. Karsten Tillmann