Kurt Schwitters' intermediale Netzwerke der Avantgarde - Die Reihe Merz (1923-1932) und Merz-Drucksachen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Insgesamt sollten mit der digitalen Edition die kunst- und literaturwissenschaftlichen Forschungsergebnisse direkt am Material nachvollziehbar, nachhaltig und mit zahlreichen Verknüpfungen zum Gesamtwerk präsentiert werden und gleichzeitig eine erweiterbare digitale Publikationsumgebung aufgebaut werden, sodass sie von Anschlussprojekten nachgenutzt und einfach erweitert werden können. Indem auf diese Weise zukünftig das gesamte Material im Rahmen einer wissenschaftlichen Edition in seiner gestalterischen Einzigartigkeit verfügbar gemacht und in seinen komplexen Bezügen zum Gesamtwerk Schwitters’ und zu seinem künstlerischen Umfeld präsentiert werden kann, bietet die Edition vielfältige Anknüpfungspunkte für darauf aufbauende Forschungsinitiativen. Beispielsweise hat sich während der Arbeit an der Edition herausgestellt, dass die Merz-Hefte Personen vorstellen, die in der derzeitigen Avantgardeforschung keine oder kaum Berücksichtigung finden. Es wäre daher denkbar, über dieses Projekt neue Avantgardekünstler in den Fokus der Forschung zu rücken. Die Ziele, die mit dem Projekt verbunden waren, konnten im Laufe des Vorhabens sowohl im Bereich der technischen Infrastruktur als auch der digitalen Publikationsumgebung nahezu vollständig erreicht werden. Die digitale Umgebung wurde gemäß des gemeinsam erarbeiteten Pflichtenheftes funktional umgesetzt und auf einem Server des TCDH zugänglich gemacht. Sie bietet vom Funktionsspektrum her ganz entscheidende Mehrwerte gegenüber der gedruckten Ausgabe, die sich vor allem aus der hochgradig interaktiven Konfigurierbarkeit der Darstellungsformen ableiten und damit den extrem stark vernetzten Charakter der Merz-Hefte dem Benutzer unmittelbar zugänglich machen. Die implementierte Oberfläche unterstützt aber nicht nur die reine Navigation durch das Material und die gezielte Suche nach Informationen, sie bietet zusätzlich die Möglichkeit, die aktuelle Konfiguration lokal zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu rekonstruieren. Auf diesem Weg bildet die digitale Edition einen ersten Ansatz in Richtung einer Forschungsumgebung zu Kurt Schwitters‘ Merz-Reihe. Zum Zeitpunkt des Abschlussberichts wird die digitale Edition in Form einer sogenannten Beta-Release intern auf einem Server des TCDH gehostet. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die für die Druckausgabe erstellten Einzelstellenkommentare und Annotationen redaktionell für die digitale Edition angepasst werden müssen, so dass eine „kontextfreie“ Navigation, d.h. ohne sequentielle Bezüge aus der Buchausgabe, für den Benutzer transparent möglich wird. Aufgrund der dynamischen Editionsumgebung können diese Anpassungen jederzeit nachgetragen und eine regelmäßige Aktualisierung der digitalen Edition vorgenommen werden.