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Vertextete Riten: Das Parasurama-Kalpasutra (Annot. Edition, Erstübersetzung, Ritualanalyse) und seine "Weiterschreibungen" in der Rezeptionsgeschichte

Fachliche Zuordnung Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28505136
 
Das Projekt ist dem wichtigen, wenig erforschten Genre hindu-tantrischer Ritualmanuale gewidmet und der Handlungspragmatik, symbolischen Kommunikation und historischen Dynamik vertexteter Riten. Mit dem Parasurama-Kalpasutra (PKS) wird ein zentraler Ritualtext der heute maßgeblichsten panindischen Tantratradition - der Srividya - erstmals übersetzt, kritisch annotiert, auf breiterer Manuskriptbasis neu ediert, ritualtheoretisch analysiert und auf seine Weiterschreibung in späteren Ritualtexten hin untersucht. Das PKS, vermutlich im Maharaschtra des 16. Jh. entstanden, ordnet sich dem Kaula-Tantra zu und nennt sich Upanisad . Es scheint eine wichtige Schnittstelle zwischen kaschmirischen und südindisehen Formen der Srividya zu bilden und erfährt im heutigen Varanasi eine Renaissance. Die Übersetzung (mit breiten Kommentarauszügen) soll den bislang unerforschten Text besser zugänglich machen und mit der Herausarbeitung der Verschlüsselungstechniken seiner mythopoetischen Codesprache Handwerkszeug zum Verständnis weiterer Texte bereitstellen. Die Analyse zu Inhalt, Form und Funktion des rituellen Prozesses im PKS und seiner Spezifika wird ergänzt durch die Rekonstruktion seiner multiplen rezeptionsgeschichtlichen Fortschreibungen (Nityotsava, Kommentare Ramesvaras und Laksmana Ranades, Srividyaratnakara, Editionen). Ziel ist es, neue Erkenntnisse zu tantrischer Rhetorik, Ritualpraxis und Entwicklungen der Srividya zu gewinnen und einen Beitrag zu Ritualstudien und Religionsästhetik zu leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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