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Patienten mit ko-existierender Psoriasis und Ekzem: Schlüssel zum Verständnis der Pathogenese chronisch-entzündlicher Hauterkrankungen

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282660335
 
Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie Psoriasis und Ekzeme zählen zu den großen Herausforderungen der modernen Medizin, weil sie sehr häufig sind, die Einschränkung der Lebensqualität Betroffener und deren Umfeld erheblich ist und sie zu einer hohen ökonomischen Belastung des Gesundheitssystems führen. Es handelt sich um komplex gesteuerte Erkrankungen, die auf einer individuellen genetischen Prädisposition, modulierenden Umweltfaktoren und schließlich einem veränderten Immunsystem basieren. Obwohl große Fortschritte bei der Aufklärung der Pathogenese von Psoriasis und Ekzem gemacht wurden, sind entscheidende Fragen wie die primären Ursachen oder Faktoren, die zur Chronifizierung dieser Erkrankungen führen, noch weitgehend unbeantwortet. Eine wesentliche Ursache dafür ist die hohe inter-individuelle Varianz dieser komplexen Erkrankungen. Um entscheidende Fortschritte erreichen zu können, ist ein Modell notwendig, mit dem es möglich ist, genetische Hintergrundinformationen von Veränderungen auf Expressionsebene zu trennen. Es steht ein solches Modell zur Verfügung: Patienten, die sowohl unter Psoriasis als auch unter Ekzemen leiden, entwickeln parallel beide Erkrankungen vor identischem genetischem Hintergrund. In diesem interdisziplinär angelegten Forschungsprojekt werden wir die molekularen Mechanismen von Psoriasis und Ekzem in Patienten vergleichen, die gleichzeitig unter beiden Krankheiten leiden und damit bisher bestehende wesentliche Hindernisse überwinden. Dadurch wird es gelingen, die Regulation durch Umweltfaktoren und ihre Folgen zu erfassen. Das ist wesentlich, da es therapeutisch bisher nur möglich ist, diese Expressionsebene der Pathogenese von Krankheiten generell und von entzündlichen Hauterkrankungen im speziellen zu modulieren. Mit diesem Modell können wir die ganz spezifisch nur in einer der beiden Krankheiten veränderten Signalwege und Schlüsselfaktoren identifizieren. Da sie sowohl krankheitsspezifisch sind als auch unabhängig vom individuellen genetischen Code, sind sie für die Entwicklung neuer und spezifischerer Diagnostika und Therapeutika vielversprechend. Erste Pilotstudien identifizierten bereits zwei Faktoren, NOS2 und CCL27, als spezifisch exprimierte wesentliche Kandidaten. Diese und weitere Faktoren sollen in diesem Projekt validiert und ihre kausale Bedeutung charakterisiert werden. Aufbauend auf der erfolgreichen Identifikation von zwei Faktoren werden durch die Entwicklung einer systemübergreifenden, systematischen Netzwerkanalyse weitere kritische Faktoren identifiziert und ihre spezifischen Signalkaskaden funktionell untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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