Musical Change in Newar Urban Space and Ritual in Bhaktapur, Nepal
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das laufende Forschungsprojekt begann mit der Einarbeitung zweier nepalischer Mitarbeiter (ehemaliger Trommelschüler aus Bhaktapur), um nach einer dritten, umfassenden Befragung aller Musikgruppen der Stadt die Informationen zum musikalischen Wandel während der vergangenen fünfundzwanzig Jahre in einer gemeinsamen Database zu vereinen, zu dokumentieren und auszuwerten. Diese Database ist jetzt vollständig. Meine früheren Schallaufnahmen und Transkriptionen ermöglichten den Nachweis von Veränderungen im oral tradierten Repertoire. Die Trommelkompositionen wurde in Auswahl, nämlich für die Trommeln dhan, dhimay und nagara bei meinem alten Lehrer Hari Govinda Ranjitkar neu erlernt, um zu prüfen, wie stark die Kreativität eines besonders schöpferischen Musikers das Repertoire verändert. Aus diesem Grund wurde auch das Repertoire der Schlachtertrommler Nay, der dapha-Trommel lalakhi und der buddhistischen Prozessionsmusiken gulabaja neu aufgenommen. Prozessionsrouten wurden - z.T. im Rahmen von Exkursionen mit Studenten der FU Berlin - neu dokumentiert, um zu ermitteln, wie diese auf das rasante Wachsen des Stadtraums reagieren. Die seit 1982 ausserhalb der ehemaligen Stadtmauem entstandenen Vororte Bhaktapurs sind inzwischen grösser als die Altstadt, die 1982 noch den Siedlungsbereich der Bhaktapur Newar begrenzte. Ein detaillierter Kalender aller musikalischer Aktivitäten in Abhängigkeit vom Mondkalender und Zyklen der Feldarbeit wurde erstellt. Auch die Veränderungen bei den während des jährlichen Stadtrituals saparu auftretenden Tanzgruppen konnten dokumentiert werden. Darüber hinaus wurde das Ausscheiden verschiedener Musikinstrumente aus dem Musikleben beobachtet und die Gründe erfasst. Auch bestimmte Musikerkasten haben im Vergleich zu der Situation vor fünfundzwanzig Jahren ihre Tätigkeit als Musiker eingestellt oder sind im Begriff, dies zu tun.