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Evolution of type II residual strains in dependence on the microstructure of nickel base superalloys

Subject Area Mechanical Properties of Metallic Materials and their Microstructural Origins
Term from 2016 to 2021
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 280883331
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

In diesem Forschungsprojekt wurde die Entwicklung von Eigendehnungen in den Nickel-Superlegierungen Inconel 718 und Haynes 282 mit der Mikrostruktur der Legierungen korreliert und durch ein mikromechanisches Modell, welches das lokale mechanische Verhalten auf Kornniveau beschreibt, abgebildet. Um Gitterdehnungen tief im Inneren von Bauteilen während der Zugbelastung zu bestimmen, wurden Neutronenbeugungsexperimente durchgeführt. Durch den Einsatz einer Eulerwiege konnte erstmals die Gitterdehnung von Kristalliten in fünf unterschiedlichen Winkeln zur Zugrichtung gemessen werden. Zur Interpretation dieser Diffraktionsdaten wurde die Mikrostruktur mittels hochauflösender mikroskopischer Messverfahren (Elektronenmikroskopie, Atomsondentomographie und Kleinwinkelneutronenstreuung) untersucht. Die gewonnenen Mikrostrukturparameter wurden für die begleitende mikromechanische Modellbildung benötigt, um die experimentell ermittelten Eigenspannungsentwicklungen durch ein kontinuumsmechanisches Modell abzubilden. Durch Optimierung der Eingangsparameter für die Simulationen, konnte das mikromechanische Verhalten beider Legierungen beinahe vollständig beschrieben werden. Allerdings zeigt die Legierung Haynes 282, im Gegensatz zur Legierung Inconel 718, ausgeprägte Fließerscheinungen sowohl auf makroskopischem als auch auf mikroskopischem Niveau. Um dieses entfestigende Verhalten zu simulieren war es nötig, das empirische Potenzgesetz, welches die Zeitentwicklung des Widerstands gegen Versetzungsgleiten beschreibt, zu modifizieren. Für die Zukunft wird eine Erweiterung auf eine versetzungsdichtebasierte Beschreibung der Kristallplastizität an dieser Stelle als sinnvoll angesehen. Die gewonnenen Erkenntnisse zur Messung und Vorhersage von Eigendehnungen wurden in der zweiten Projektphase auf die Untersuchung anderer Materialsysteme übertragen werden. Hierfür wurden zum einen ausscheidungsgehärtete ferritische Superlegierungen und zum anderen additiv gefertigte Co-Cr-W Legierungen ausgewählt. Die limitierte Messzeit am Forschungsneutronenreaktor erlaubte es nicht ähnlich vollständige Diffraktionsdaten zu erreichen. Dennoch wurden mehrere Arbeiten, welche umfassende Untersuchungen der Mikrostruktur der vorgeschlagenen Materialsysteme präsentieren, veröffentlicht. Dabei wurden insbesondere zwei neue Verfahren zur hochauflösenden mikroskopischen Analyse kleinster härtender Ausscheidungen mittels Atomsondentomographie entwickelt. Die Erkenntnisse dieser Studien lassen sich auf beliebige Legierungen übertragen und bieten zusätzlich eine neue Möglichkeit für die interne Kalibierung der Parameter einer genaue Volumenrekonstruktion der Atomsondendaten.

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