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Karbonatplattformentwicklung im Indischen Ozean: Strömungen, Monsun und Meeresspiegel (IndoCarb)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279495435
 
Das übergeordnete Ziel dieses Vorhabens ist es, Signale von paläozeanographischen Veränderungen und von Meeresspiegelschwankungen im sedimentären Archiv der Malediven zu entschlüsseln. Die dabei zu validierende Hypothese ist, dass paläozeanographische Veränderungen ein wichtiger Kontrollfaktor der Fazies und Stratigraphie der Karbonatplattform sind. Daher werden es die Resultate dieser Studie erlauben die Malediven-Karbonatplattform zu einem Referenzfall zu entwickeln, der die duale Kontrolle von Meeresspiegel und Paläozeanographie auf Karbonatplattformen zeigt. Dieses Ziel wird durch die Analyse der Kerne, Sedimentproben und Bohrlochmessungen, die während der IODP Expedition 359 gewonnen wurden, erreicht. Die so generierten Daten sollen mit der seismischen Stratigraphie korreliert werden. Die Plattform durchlief eine Entwicklung, die durch drei relevante Ereignisse bzw. Umschwünge charakterisiert ist: ein partielles Ertrinken während des späten Oligozäns, ein partielles Ertrinken während des mittleren Miozäns sowie ein Umschwung in der Geometrie der Plattformkante von einer wohldefinierten zu einer hängenden Kante während des Mittelmiozäns. Der Zusammenhang zwischen diesen Phasen und der globalen Entwicklung des Meeresspiegels ist nicht eindeutig, was belegt, dass Meeresspiegelschwankungen nicht die einzigen Auslöser dieser Entwicklung waren. Das oligozäne Ertrinken wurde vermutlich durch einen Meeresspiegelanstieg und durch erhöhte Produktivität ausgelöst, während dem das miozäne Ereignis mit dem Einsatz der Monsun-kontrollierten Strömungen korreliert. Dieses Ereignis führte zu einem permanenten Ertrinken und dem Schrumpfen der Plattform-Areale. Das weitere Schlüsselereignis der Plattform-Entwicklung, der Umschwung in der Plattformkanten-Geometrie ist an das Einsetzen des miozänen Klimaoptimums gebunden. Diese Veränderung geht einher mit einer Rekonfiguration der Zirkulation im Becken, wie es durch Litho- und Ichnofazies belegt ist. Die integrierte Untersuchung der Ichno- und Mikrofazies, der XRF Daten, der Bohrlochmessungen und der seismischen Profile wird es erlauben eine Rekonstruktion der Paläomilieus durchzuführen und die entsprechenden Veränderungen mit den Prozessen in Verbindung setzen, welche die Karbonatplattform beeinflussten. Wir werden auch belegen, dass es unterschiedliche Szenarien für das Ertrinken von Karbonatplattformen gibt, und dass diese Prozesse zum Teil reversibel sind. Die Arbeitshypothese ist, dass nicht nur Nährstoffe sondern auch Strömungen ein gewichtiger Faktor für die Prägung von Karbonatplattformen sind. Die aus diesem Projekt zu erwartenden Ergebnisse gehen daher über das Verständnis der regionalen Sedimentologie hinaus und liefern ein Beitrag für Modelle der Karbonatsedimentologie im Allgemeinen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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