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Die Sistan-Mélange, östliches Iran: die Heraushebungsgeschichte von ozeanischen HP/LT-Gesteinen und die geologische Signifikanz von vermuteten granulitfaziellen Mélange-Gesteinen.

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279126319
 
Das Projekt zielt darauf ab, ein vertieftes Verständnis der magmatischen und tektono-metamorphen Entwicklung von Mélange-Gesteinen der Sistan Suture Zone, Iran, zu entwickeln. Das Arbeitsgebiet ist hervorragend für die detaillierte Untersuchung der Exhumierungsgeschichte von ozeanischen HP/LT-Gesteinen und ihrer überprägten Derivate geeignet. Die geplanten Aktivitäten sollen sich auf zwei bisher unzulänglich bestimmte Aspekte der SSZ-Entwicklung konzentrieren: das thermische Regime der Subduktionszone sowie die Heraushebungsgeschichte. Zu diesem Zweck soll ein multidisziplinärer Ansatz genutzt werden, der Feldbeobachtungen, petrologische, geochemische, isotopengeochemische (Sr-Nd) und geochronologische (Rb-Sr, U-Pb, Spaltspuren, U-Th-Sm/He) Daten integriert. Besonderes Gewicht liegt dabei auf folgenden Fragen: Ist die Schließung des Sistan Ozeans mit erhöhten Wärmefluß verbunden und damit ein Beispiel für ein hot subduction setting? Über welchen Zeitraum kam es mit welcher Geschwindigkeit zur Exhumierung der Mélange-Gesteine? Erfolgte die Heraushebung im Rahmen eines singulären, kurzzeitigen Ereignis oder in mehreren Phasen über einen längeren Zeitraum? Welche Rahmenbedingungen und Prozesse haben die Exhumierung kontrolliert? Die Beantwortung dieser Fragen ermöglicht die Überprüfung von tektonischen Konzepten, die eine schnelle und diskontinuierliche Heraushebung ozeanischer HP/LT-Gesteine postulieren. Der neue Datensatz wird wichtige Eckpunkte für ein besseres Verständnis der Exhumierungsgeschichte liefern. Die gewonnenen Erkenntnisse werden eine Verknüpfung der kinematischen Entwicklung der SSZ mit anderen Suturzonen ermöglichen, die auf die Schließung von Teilbereichen der Neotethys zurückgehen, und zur Weiterentwicklung geodynamischer Modelle beitragen. Die übergeordnete Zielsetzung reicht über eine rein regionale Bedeutung hinaus. Bei erfolgreicher Umsetzung dieses Vorhabens ist ein substantieller Erkenntnisgewinn für ein besseres Verständnis der Entwicklung von Akkretionskeilen und Plattenrandsystemen zu erwarten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Iran
Kooperationspartner Dr. Gholamreza Fotoohi Rad
 
 

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