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Bestimmung der neuronalen Grundlagen der Eigenkörper- und Selbstwahrnehmung beim Menschen über bildgebende Verfahren und datengetriebene Modellierung
Antragsteller
Professor Dr. Lars Schwabe
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27829847
Eine empirisch bewährte Theorie darüber, wie Gehirnaktivität und Bewusstsein zusammenhängen, würde im Rahmen unseres wissenschaftlichen Weltbildes unser Selbstverständnis fundamental beeinflussen. Es ist jedoch ungeklärt, ob eine solche Theorie überhaupt erreicht werden kann. Zwei charakteristische Eigenschaften von bewusster Wahrnehmung beim Menschen sind, dass sich das wahrnehmende Subjekt i) in einem ¿eigenen Körper¿ lokalisiert und ii) Wahrnehmungsakte aus der Erste-Person-Perspektive dieses Körpers vollzieht. In diesem Projekt untersuchen wir diese Eigenschaften mit bildgebenden Verfahren und Modellierung. Wir betrachten die Eigenkörper- und Selbstwahrnehmung, um so zu bestimmen, inwiefern sie sich voneinander und von der Wahrnehmung der Umgebung unterscheiden. Es existiert jedoch kein Sinnesorgan für diese Wahrnehmungen. Beispielsweise ist die Eigenkörperwahrnehmung das Resultat einer multisensorischen Integration. Wir konzentrieren uns auf den Beitrag propriozeptiver, vestibulärer und visueller Signale zur Eigenkörper und Selbstwahrnehmung bei gesunden Probanden und neurologischen Patienten mit beispielsweise ¿außerkörperlichen Erfahrungen¿. Während der Durchführung perzeptueller und kognitiver Aufgaben werden diese Sinne stimuliert, die Gehirnaktivität wird gemessen und die Leistungen der Probanden werden mit denen von ¿optimalen¿ statistischen Algorithmen zur Lösung dieser Aufgaben verglichen. Wir erwarten, durch einen Vergleich der aufgezeichneten raum-zeitlichen Gehirnaktivität mit der Ausführung dieser Algorithmen einige der ¿neuronalen Algorithmen¿ der Eigenkörper- und Selbstwahrnehmung zu finden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Schweiz
Gastgeber
Professor Dr. Olaf Blanke