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Micro-Imaging zur Erforschung von Diffusion und Reaktion in nanoporösen Materialien

Antragsteller Dr. Christian Chmelik
Fachliche Zuordnung Physikalische Chemie von Festkörpern und Oberflächen, Materialcharakterisierung
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277220792
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Zentrum des Projektvorhabens standen Nachweis und Sicherung der Einsatzfähigkeit der Micro Bildgebung mittels IR-Mikroskopie für die Untersuchung des Stofftransportes in nanoporösen Materialien in einigen Fallbeispielen, gleichermaßen mit Relevanz für Grundlagenforschung und Applikation. Wichtiger methodischer Fortschritt wurde dabei mit Verbesserungen der Zeitauflösung, einer Vergrößerung des überstreichbaren Temperaturbereichs sowohl in den Messungen als auch bei der Probenaktivierung und bei Diffusionsmessungen mit Oberflächenversiegelung des porösen Wirt- Materials erzielt. Diese apparativ-konstruktiven Verbesserungen waren insbesondere bei dem Einsatz der IRM für technisch-relevante Aufgabenstellungen von großer Bedeutung, so bei der Sicherung einer zufriedenstellenden Reproduzierbarkeit der Aussagen zum Porennutzungsgrad bei der Hydrierung von Benzol zu Cyclohexan an unterschiedlichen Katalysatorpartikeln ein und derselben Charge (der unserer Kenntnis nach ersten “One-Shot“-Bestimmung dieser wichtigen Kenngröße für den effizienten Einsatz poröser Katalysatoren) sowie bei der (zeitaufgelösten!) Beobachtung von Unterschieden in der Verteilung von CO2 in Mixed-Matrix-Membranen (MMMs). Die im Zuge der apparativ-methodischen Arbeiten erzielten Verbesserungen in der Reproduzierbarkeit der mittels IRM bestimmten Diffusionskoeffizienten sind zugleich eine wesentliche Stütze für den Nutzen des Aufgreifens klassischer Modellvorstellungen zur theoretischen Vorhersage der Konzentrationsabhängigkeit von Diffusionskoeffizienten, so wie sie für nanoporöse Materialien mit ausgeprägter Käfigstruktur die Theorie des aktivierten Übergangszustandes (TST) ermöglicht. Umfangreiche Messungen, begleitet von molekulardynamischen Simulationen und von (ebenfalls mikroskopischen) Messungen der Selbstdiffusion mittels PFG NMR, waren zudem auch dem Einfluss der Gastmoleküle auf die Struktur des Wirtsgitters und damit einer Gast-induzierten Erhöhung der intrakristallinen Beweglichkeit gewidmet. Ein Großteil dieser Untersuchungen galt der Beeinflussung der Linker in metallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs) durch die Gastmoleküle. Eine Ausdehnung dieser Untersuchungen auf „atmende“ Wirtsysteme, also auf Strukturen, bei denen es unter dem Einfluss von Gastmolekülen zu einer Vergrößerung des Porenraums und damit zu einer Erhöhung der Gastbeweglichkeit kommt, scheiterte daran, dass es bei den zu diesem Zweck eingesetzten Kristallen nach wenigen Adsorptions-Desorptionszyklen zu erheblichen Störungen im Kristallgitter kam, die keine verlässlich-reproduzierbaren Diffusionsmessungen zuließen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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